imh Energiekongress EPCON 2022: BM Leonore Gewessler über den Weg zur grünen Energie

Foto: Bundesministerin Leonore Gewessler auf der EPCON 2022 © Interfoto, imh

Am 31. Mai und 1. Juni 2022 traf sich die Energiebranche Österreichs wieder im Schlosspark Mauerbach für den diesjährigen imh Energiekongress EPCON. Fokus war die herausfordernde Zeit, in der sich die Energiebranche derzeit befindet. Aktiv wurden mögliche Lösungen und Trends diskutiert, um neue und grüne Wege zum Klimaziel 2040 zu finden. Das Plenum der EPCON 2022 wurde von Bundesministerin Leonore Gewessler mit der Keynote über Dekarbonisierung und den Weg Österreichs in die Unabhängigkeit von russischem Gas eröffnet.

Die drei Säulen der Dekarbonisierung

Aktiv sprach sie die aktuellen Entwicklungen der Energiewirtschaft an und erklärte, welchen (grünen) Weg Österreich gehen müsse, um unabhängig von russischem Gas zu werden und gleichzeitig die Energiewende zu ermöglichen. Die drei Säulen „Diversifikation“, „heimische Produktion“ und „Reduktion des Verbrauchs“ zeigen, wie der Weg zur Dekarbonisierung gelingt und das ehrgeizige, kurzfristige Dekarbonisierungsziel der EU 2025 erreicht werden könne. Dass die aktuelle Preissituation unmittelbare Maßnahmen fordere, hob die Bundesministerin Leonore Gewessler besonders hervor. Sowohl im privaten als auch im industriellen Bereich gelte diese Situation als enorme Herausforderung. Die Regierung setze bereits auf Maßnahmen, wie zum Beispiel den Klimabonus, den Energiekostenausgleich sowie die erhöhten Pendlerpauschalen – alles Maßnahmen, um die Österreicherinnen und Österreicher in dieser herausfordernden Zeit zu unterstützen. Das Wichtigste sei allenfalls langfristige Folgeschäden zu vermeiden.

Abschließend bedankte sich BM Leonore Gewessler bei allen Teilnehmenden der EPCON und somit bei den Personen, die sich täglich für die Energiewirtschaft engagieren. Sie seien die Schlüsselpersonen der Energiewende und helfen der österreichischen Energiebranche, sich in die richtige und grüne Richtung zu entwickeln.

So wird Österreich „Fit for 55“

Das im EU-Klimagesetz festgesetzte Klimaziel wird durch das „Fit for 55“-Paket umgesetzt. Josef Vasak (Vertretung EU-Kommission in Österreich) erklärte, wie dieses in Österreich verwirklicht wird. Zum einen werde hier mit höheren und schnelleren Investitionen in erneuerbare Energien reagiert. Auch der öffentliche Personenverkehr solle hinsichtlich Auslastung, Angebot und Klimaneutralität ausgebaut werden. Ein weiterer Aspekt sei die CO2-Bepreisung, die Nachhaltigkeit allein aus wirtschaftlicher Perspektive interessant macht.

Prognose: Energiepreise bis 2025 auf hohem Niveau

Weiters wurde im Plenum das Thema der Energiepreisentwicklung sowohl aus österreichischer als auch aus deutscher Sicht einerseits von Johannes Mayer (E-Control) und andererseits von Andree Simon Gerken (PwC) interpretiert und prognostiziert. Die Erkenntnis ist jedenfalls, dass die Preise bis 2025, vor allem auf Kundenebene, auf hohem Niveau bleiben werden und eine Erleichterung erst ab 2024 in geringem Maße spürbar sein wird.

Fachkonferenzen „Energierecht“ und „Neue Geschäfts- und Kooperationsmodelle“

Nach dem spannenden Plenum der EPCON wurde in zwei Fachkonferenzen weiter vertieft. Im Bereich Energierecht wurden insbesondere das ausstehende Energieeffizienzgesetz, die Novellierung und Förderstruktur des EAGs und die aktuelle Ökostromförderung im Detail analysiert und lebhaft diskutiert.

Der Fokus der Fachkonferenz „Neue Geschäfts- und Kooperationsmodelle“ lag auf Innovationen der Energiewende, Energiespeicherung und Wasserstoff. Insbesondere die Themen „Förderung von Ökostrom“ und „Preisbildung am Energiemarkt“ stießen auf unterschiedliche Einschätzungen – zwischen positiven und negativen Reaktionen waren hier alle Meinungen vertreten.

Über den Energiekongress EPCON

Der Energiekongress EPCON vom Veranstalter Institut Manfred Hämmerle (imh GmbH) ist seit mittlerweile mehr als 25 Jahren der Branchentreffpunkt der österreichischen Energiewirtschaft. Tagesaktuell wurden in diesem Jahr die rechtlichen Herausforderungen und neuen Geschäftsansätze und Kooperationsmodelle diskutiert.

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