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Sauber trennen – ganz ohne Wasser
Der neue Trenntisch GSort von Allgaier Process Technology kann aufgrund der neuen Konstruktion auch für Sortieraufgaben eingesetzt werden, die sich bislang nur mit wasserbasierten Verfahren, zum Beispiel mit Setzmaschinen, lösen ließen.
Um Sortieraufgaben in Recyclingprozessen effizient zu lösen, sind häufig Trenntische die beste Option. Sie eignen sich für die Trennung von trockenen sowie von nicht klebenden feuchten Produkten mit unterschiedlichen spezifischen Gewichten. So können Trenntische beispielsweise beim Recycling von Haus- und Gewerbemüll, Bauschutt, Elektroschrott und Kabeln sowie Glas und Metall eingesetzt werden.
Die Trennung wird dabei durch eine Vibrationsbewegung auf einer geneigten Bodenfläche erreicht. Aufsteigende Luft strömt von unten durch diesen Anströmboden und bewirkt eine Fluidisierung des Produkts. Der Teil des zu behandelnden Produkts mit geringerer Dichte gleitet dabei auf dem Luftstrom zum unteren Bereich der Bodenfläche, weitgehend ohne den Boden zu berühren. Der Teil des Produkts mit höherer Dichte dagegen berührt den Boden und wird durch die Vibration zum oberen Bereich der Bodenfläche transportiert. Je größer der Dichteunterschied zwischen Schwergut und Leichtgut ist, desto einfacher gestaltet sich die Trennung.
Trenntisch mit größerem Aufgabenspektrum
Allerdings geriet das seit Jahrzehnten bewährte Prinzip insbesondere bei schweren Stoffen bislang an seine Grenzen. „Beispielsweise konnten Schlacken, die unter anderem als Nebenprodukte bei der Müllverbrennung anfallen, mit diesem Verfahren bislang nicht getrennt werden“, erklärt Mathias Trojosky von Allgaier. „Bevor sie als Zuschlagstoffe für Baustoffe genutzt werden konnten, mussten sie mit wasserbasierten Verfahren behandelt werden. Daher ist bei uns die Idee entstanden, die effektive Technologie des Trenntischs weiter zu verbessern und damit für noch mehr Anwendungen zu erschließen“, so Trojosky. Das Ergebnis ist der neue GSort, der erstmals auf der IFAT 2018 in München zu sehen war.
Der neue Trenntisch kann jetzt nicht nur in der Recyclingindustrie ein größeres Spektrum an Aufgaben – speziell in Bezug auf schwere Produkte wie Schlacken oder geschredderte Schrottmischungen in der Größe zwischen einem und 80 Millimetern – lösen. Er ist jetzt auch im Bergbau einsetzbar. Dort kann der GSort herkömmliche wasserbasierte Verfahren wie zum Beispiel Nass-Setztische bei der Produkttrennung ergänzen oder ganz ersetzen. Die Ressource Wasser ist damit für den Trennprozess nicht mehr erforderlich. Die Prozesskosten in nachgelagerten Schritten verringern sich entsprechend, und der Gesamtinvest sinkt. Insbesondere die Kosten für Zu- und Ableitung des Wassers sowie für die Behandlung und Entsorgung des Schlamms können komplett eingespart werden.
Zahlreiche Optimierungen
„Dazu haben wir alle Bestandteile der Maschine optimiert, angefangen bei der Luftführung und einem speziell konstruierten Anströmboden. Durch verschiedene Zonen unterhalb des Anströmbodens gewährleisten wir eine perfekt eingestellte Strömungsgeschwindigkeit der Luft, die sich perfekt auf das zu behandelnde Produkt abstimmen lässt“, beschreibt Allgaier-Vertriebsleiter Christian Watzelt die Arbeit der Konstrukteure. Diese Maßnahmen haben wesentlich dazu beigetragen, die Durchsätze und die Trennqualität beim GSort gegenüber den herkömmlichen Trenntischen zu steigern.
Darüber hinaus wurde auch an der Optimierung der Vibrationsfrequenz und der Neigung der Bodenfläche gearbeitet. Denn erst das komplexe Zusammenspiel aller Komponenten liefert die gewünschten Ergebnisse. „Dabei ist die Maschine ausgesprochen flexibel. Sie toleriert Änderungen in der Produktzusammensetzung ebenso wie wechselnde Durchsätze und liefert auch bei solchen Schwankungen sehr gute Ergebnisse“, erläutert Watzelt. Wenn trotzdem einmal eine Anpassung vorgenommen werden muss, lassen sich die Einstellungen von eingewiesenen Mitarbeitern innerhalb kürzester Zeit ändern.
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