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Klimawandel: Sich anpassen, um zu bestehen
Ein neuer Internationaler Standard definiert Grundsätze, Anforderungen und Leitlinien im Umgang mit dem Klimawandel.
TEXT: HERBERT HIRNER, JOHANNES STERN
Die Temperatur der Erdatmosphäre ist heute knapp 1,2 Grad Celsius höher als zu Beginn der Industrialisierung gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Der steigende Meeresspiegel, die zunehmende Temperatur der Ozeane und die schwindende Eismenge der Arktis geben ebenfalls Anlass zur Sorge und sind weitere Indikatoren, die auf eine nachhaltige Veränderung des globalen Klimas hinweisen.
Es führt also kein Weg daran vorbei, sich mit diesem vom Menschen selbst verursachten Phänomen des Klimawandels auseinanderzusetzen. Welche Anpassungsleistungen Unternehmen und Organisationen erbringen können, um die Folgen des Klimawandels erfolgreich zu bewältigen, beschreibt der Entwurf zu dem internationaler Standard Önorm EN ISO 14090 Anpassung an den Klimawandel.
Beunruhigende Indikatoren
Zunächst noch mehr Fakten: Laut aktuellen Berichten der Internationalen Energieagentur (IEA) und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) war 2017 das drittwärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Betrachtet man nur jene Zeiträume, die nicht vom Klimaphänomen El Niño beeinflusst wurden, war 2017 sogar das wärmste Jahr. Der weltweite CO2-Ausstoß ist im Vorjahr nach drei Jahren erstmals wieder angestiegen und betrug 32,5 Milliarden Tonnen. Gestiegen ist laut der US-Klimabehörde NOAA auch der Meeresspiegel: 7,7 Zentimeter über dem Wert von 1993, als die Höhenmessung per Satellit eingeführt wurde, – ein unrühmlicher neuer Rekordwert. Diese und weitere wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass der Klimawandel höchst real ist – und keine „Erfindung der Chinesen, um der US-Wirtschaft zu schaden“, wie Donald Trump einmal twitterte, ehe er US-Präsident wurde.
Die Folgen des klimatischen Wandels sind vielfältig und durchaus beunruhigend. Seien es direkte Auswirkungen wie Wetterphänomene, oder indirekte, wie Migrationsbewegungen durch den Verlust von Landflächen aufgrund des steigenden Meeresspiegels. Die entstehenden Schäden können physischer oder auch finanzieller Natur sein. Sie zerstören vorhandene Sicherheiten, setzen etablierte Regeln außer Kraft und können Organisationen existentiell bedrohen. Die Önorm EN ISO 14090 wurde mit dem Ziel entwickelt, diesen Herausforderungen zu begegnen und die Entwicklung neuer spezifischer Standards zu unterstützen. Die darin formulierten Grundsätze, Anforderungen und Leitlinien helfen Unternehmen und Organisationen, sich nachhaltig an den Klimawandel und seine Wirkungen anzupassen.
Risiko für Weltwirtschaft
Bereits akkordierte Maßnahmen, wie das von den Vereinten Nationen formulierte Ziel, die Erderwärmung in diesem Jahrhundert auf unter zwei Grad Celsius zu halten, ist bislang wenig Erfolg beschieden. Nicht zuletzt durch das Nichteinhalten der im Pariser Abkommen formulierten Einsparungspotentiale und den angekündigten Ausstieg der USA aus der Vereinbarung. Dabei sind nicht nur Wissenschafter alarmiert. Auch führende Ökonomen und Manager sehen in der Klimaveränderung ein bedeutendes Risiko für die Weltwirtschaft, wie im „Global Risks Report 2018“ des Weltwirtschaftsforum Davos nachzulesen ist.
Wie bedrohlich die Auswirkungen in der Zukunft tatsächlich sind, hängt wesentlich davon ab, ob es gelingt, die Emission weiterer Treibhausgase zu beschränken. Und davon, wie gut Organisationen in der Lage sind, sich anzupassen. Die Verbesserung von Anpassungskapazität und Resilienz sowie die Verringerung der Vulnerabilität gegenüber dem Klimawandel wurden schon in der 2016 in Kraft getretenen Pariser Vereinbarung als globale Ziele formuliert. Dies, um „zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen und eine angemessene Anpassung im Zusammenhang mit dem Temperaturziel zu gewährleisten“, heißt es darin.
Der neue Standard Önorm EN ISO 14090 hilft dabei. Die Norm ist für Organisationen jeder Größe und Art relevant, deren Aktivitäten, Produkte oder Dienstleistungen vom Klimawandel bedroht sind oder auch davon profitieren könnten. Das Dokument ist dafür konzipiert, Organisationen bei der Entwicklung von Maßnahmen zu unterstützen und belegbar über diese Anpassungsaktivitäten zu berichten. Strukturierte und pragmatische Methoden erlauben es, Prioritäten zu setzen und Anpassungen zu entwickeln, die auch realistisch sind. Wie sich eine Organisation anpasst, ist dabei klarerweise kein isoliertes Thema, sondern soll im Idealfall parallel zu oder verzahnt mit anderen Aktivitäten zum Klimaschutz und anderen Nachhaltigkeitsschwerpunkten erfolgen.
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