EPCON 2023 – Rückblick auf den Energiekongress

Foto: EPCON 2023 Podium © interfoto

Von 24. bis 25. April 2023 fand die alljährliche EPCON im Schlosspark Mauerbach statt. Mit der Keynote von EnergieexpertenTimo Leukefeld startete die Konferenz: Herausforderungen der Zukunft standen unter dem Titel „intelligent verschwenden“ im Fokus des Beitrags, wobei gleich klargestellt wurde, dass auch ausreichend innovative Lösungsideen bestehen.

Intelligent verschwenden statt blöd sparen

Weg mit dem schlechten Gewissen für den eigenen Energieverbrauch und her mit innovativen Ideen! Der Energieexperte und Visionär Timo Leukefeld zeigte genau das in seiner Keynote auf der EPCON: und zwar handfeste, umsetzbare Projekte, die den privaten Haushalten in Österreich ein Leben ermöglichen können, in dem sie sein können, wie sie sind, ohne dabei Umwelt oder Portemonnaie zu belasten. Doch wie können energieautarke Häuser kommerziell in den Markt integriert werden und wie wird der Otto-Normalverbraucher von diesem neuen Angebot überzeugt?

„Motivation allein reicht nicht. Nur wenn man mit der neuen Idee wirklich begeistert, werden die Kunden und Kundinnen auch auf die Veränderung eingehen!“ Ohne den Faktor der Begeisterung wird es laut Timo Leukefeld schwierig, die notwendigen Veränderungen im Energie- und Wohnbereich auch im Mainstream umzusetzen. Mit Wohnhäusern, die bis zu 60% energieautark durch PV-Anlagen funktionieren, einem Monitoring-System und neuer Tarifgestaltung, wie Energieflatrates, ist der anfängliche Blick in die Zukunft für den Energiesektor überraschend positiv.

Timo Leukefeld bei seiner inspirierenden Keynote (© interfoto)

Der Energielieferant und das Drogengeschäft

In der Podiumsdiskussion wurde eines deutlich – es wird Klartext gesprochen. Stephan Sharma (Energie Burgenland) nimmt kein Blatt vor den Mund: „Die Zukunft liegt darin, dass Strom und Wärme zuhause bei sich erzeugt werden – der Strom- und Gasverkauf sind tot!“
Alte Systeme würden in der neuen Zeit keinen Sinn mehr machen – neue Geschäftsmodelle seien notwendig, um sich dem Wandel anzupassen.

Die fossile Abhängigkeit wurde in der Diskussion mit einer direkten Drogensucht verglichen und als Schuldträger am Energie-Dilemma bezeichnet. Der Wechsel von der fossilen Abhängigkeit von Russland in eine technologische Abhängigkeit von China sorgt in der Diskussionsrunde für gedrückte Stimmung. Das Risiko aus Asien im Technologiesektor sorgt vor allem in der Industrie für Kopfschütteln. Als Maßnahme sei es essenziell, die Industrie wieder in den Mittelpunkt von Österreich zu stellen.

Wie kann nun dieser dringende Wandel in Europa, in Österreich und vor allem in den Köpfen der Individuen gewährleistet werden?

Eine Allianz von Entscheidungstragenden aus Energiesektor, Industrie und auch Politik sei notwendig.  Durch starke Zusammenarbeit mit der Bevölkerung könne mit vereinten Kräften, Know-how und Kompetenzen eine Lösung gefunden werden. Doch ein Fokus wird zum Schluss ganz klar: „Forschung und Entwicklung sind wichtig, ja – aber wir müssen in die Ausbildung unserer Jugend investieren!“, so Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß (Vorstand, Fronius).

Podiumsdiskussion „Energiewirtschaft in turbulenten Zeiten“

Weiters gab es eine Podiumsdiskussion unter dem Motto „Energiewirtschaft in turbulenten Zeiten“. Es diskutierten Stephan Sharma (CEO der Burgenland Energie), Brigitte Bach (Vorständin der Salzburg AG), Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß (Geschäftsführung der Fronius International GmbH) und Michael Sponring (Bereichsleiter Energie, PwC) unter der Moderation von Manfred Tragner (Studiengangsleitung Erneuerbare Energien, FH Technikum Wien). Es benötige eine „Allianz der Willigen“, ein gemeinsames Konzept mit der Bevölkerung und eine stärkere Begeisterung, vor allem bei der jungen Bevölkerung, um nur einige der Diskussionserkenntnisse aufzuzählen. Man solle daher die krisenähnlichen Zeiten als große Chance wahrnehmen, um Veränderung zu schaffen.

Am zweiten Konferenztag wurden in zwei parallelen Konferenzstreams die Themen „Neue Geschäfts- und Kooperationsmodelle“ und „Energierecht“ diskutiert. Den Vorsitz im Part „Neue Geschäfts- und Kooperationsmodelle“ hatte UMWELT JOURNAL Chefredakteur Peter Nestler.

Des Weiteren wurde der EPCON AWARD 2023 an das innovativste Energieprojekt vergeben. Die Plattform „energiedigital“ zur Planung, Mitgliederverwaltung und Verbrauchsoptimierung von Energiegemeinschaften setzte sich im Finale eindeutig durch.

Von 24. bis 25. April 2023 fand die alljährliche EPCON im Schlosspark Mauerbach statt. Mit der Keynote von EnergieexpertenTimo Leukefeld startete die Konferenz: Herausforderungen der Zukunft standen unter dem Titel „intelligent verschwenden“ im Fokus des Beitrags, wobei gleich klargestellt wurde, dass auch ausreichend innovative Lösungsideen bestehen.

(Foto © interfoto)

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