Die Energie Steiermark reduziert mit 1. Juli die Preise für Erdgas um 51,7 Prozent auf 5,8 ct/kWh und wird damit nach eigenen Angaben zum günstigsten Landesenergieunternehmen Österreichs. Ebenfalls gesenkt wird der Strompreis mit 1. August – und zwar um 10,7 Prozent auf 21,87 ct/kWh. Diese Senkung gilt (im Gegensatz zu anderen Energieunternehmen) nicht nur für Neukunden, sondern auch für alle Bestandskunden. Die E Steiermark hatte bereits im Vorjahr vor allen anderen Landesenergieunternehmen in Österreich die Preise bei Erdgas und Strom reduziert und in den letzten Monaten mehr als 25.000 neue Kunden dazugewonnen.
„Mit dieser weiteren Senkung geben wir die Vorteile aus dem günstigeren Markt-Umfeld konsequent an unsere Kunden weiter“, so die Vorstände Christian Purrer und Martin Graf. „Wir lösen damit weiterhin unser Versprechen ein, fair auf die entsprechenden Entwicklungen der internationalen Energie-Börsen zu reagieren.“ Auch für Endkunden der Energie Steiermark im Bereich Fernwärme sind in den kommenden Monaten entsprechende Anpassungen geplant. Und auch für jene Bereiche, die einer behördlichen Preisregulierung unterliegen, ist von einer weiteren Senkung der Fernwärmetarife auszugehen – es finden regelmäßig Termine zur Preisüberwachung statt.
Aufgrund des überaus milden Winters und eines verstärkten Energiespar-Bewusstseins haben aktuell rund 80 Prozent aller Kunden der Energie Steiermark auf ihrem Energie-Konto ein Guthaben. Dennoch hat sich das Unternehmen entschieden, den „Härtefall-Fonds“ der Caritas auch für das kommende Jahr mit einem Betrag von 200.000.– EUR zu unterstützen, um bei Fällen von Energie-Armut zu helfen.
Die Energiepreis-Verwerfungen der Krisen-Jahre 2021 und 2022 spiegeln sich auch in der Bilanz 2023 wider: So wurde der Umsatz des Unternehmens von 2.616,5 Mio. EUR (2022) auf 2.786,9 Mio. EUR gesteigert, das Operative Ergebnis (EBIT) wuchs von 103,2 Mio. EUR (2022) auf 150,4 Mio. EUR. Die 5-Prozent-Beteiligung an der Austria Hydro Power (AHP) steuerte zum Ergebnis vor Steuern allein 69 Mio. EUR bei. Die Dividende liegt bei 60 Mio. EUR (2022: 55 Mio. EUR) und geht an das Land Steiermark.
Gleichzeitig hat die Energie Steiermark ihre Investitionen für Nachhaltigkeits-Projekte erneut aufgestockt: In Summe flossen im Jahr 2023 221,3 Mio. EUR (2022: 217 Mio. EUR) in „grüne“ Projekte. So erfolgte unter anderem der Baustart für den Windpark Freiländeralm II (Gesamtprojektvolumen: 150 Mio. EUR für 17 neue Windräder), die Komplett-Übernahme des Projektes „Windpark Stubalm“, in Feldbach wird derzeit ein neues Biomasse-Heizwerk errichtet.
Ein besonderer Investitions-Schwerpunkt (mehr als 160 Mio. EUR) lag beim Ausbau der Netz-Infrastruktur: „Die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit unseres 30.000 Kilometer langen Stromnetzes ist enorm: Wir haben allein im Vorjahr mehr als 15.000 neue PV-Anlagen an unser Netz angeschlossen, damit wurde der Boom aus dem Jahr 2022 nochmals verdoppelt“, so Purrer und Graf, „in Summe haben wir 2023 mehr als 340 Megawatt Sonnenstrom zusätzlich eingespeist – das entspricht der Leistung von 18 mittleren Murkraftwerken. Wir sind mittlerweile mit fast 50.000 Anlagen unter den Top 3 Sonnenenergie-Bundesländern in Österreich!“
Bis 2030 wird die Energie Steiermark mehr als 1,5 Mrd. EUR in den Um- und Ausbau der steirischen Netz-Infrastruktur investieren, mehr als 600 Mio. EUR fließen in die Errichtung neuer Wasserkraftwerke, Windparks und Photovoltaik-Anlagen, 400 Mio. EUR in die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung und die Erzeugung von „grünem“ Wasserstoff.
Die Energie Steiermark verfügt über eine solide Basis für diese Zukunfts-Investitionen: Sowohl das hervorragende Bonitäts-Rating von Standard & Poors („A“) als auch die Top-Platzierung beim Nachhaltigkeitsrating GRESB (92 Punkte) konnten gehalten werden.
Die große Nachhaltigkeits-Offensive des Unternehmens führt auch weiterhin zu einer Aufstockung des Gesamt-Personalstandes: Das Team wuchs auf 2.074 MitarbeiterInnen (2022:1.982) an. Ein Fokus lag dabei auf der internen Ausbildung junger Fachkräfte: 2023 absolvierten bereits 112 Jugendliche ihre Lehre am „E-Campus“, dem modernsten Ausbildungszentrum Österreichs.
Die Eigentümervertreter der Energie Steiermark, Landeshauptmann Christopher Drexler und Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang unterstreichen die Bedeutung der Investitionen in die weiß-grüne Energiewende und danken den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Energie Steiermark für ihre Arbeit: „Die Energiepreise sind zu einer großen Belastung geworden. Es ist daher wichtig und notwendig, dass die Veränderungen des Marktumfeldes an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben werden. Außerdem werden weiterhin Rekord-Investitionen in den Ausbau Erneuerbarer Energien und die Netzinfrastruktur getätigt. Die Energie Steiermark wird diesen wichtigen Zukunftsweg entschlossen weiter gehen. Wir möchten den beiden Vorständen sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Energie Steiermark für ihre Arbeit für die sichere Energieversorgung der Steirerinnen und Steirer danken. Denn gerade bei einem Energieunternehmen in öffentlicher Hand, das in einem so sensiblen Marktumfeld agieren muss, ist es umso wichtiger, dass die operativen Entscheidungen nicht auf politischen Zuruf, sondern aufgrund genauer Prüfung, faktenbasiert und durch Management mit Weitsicht getroffen werden“.
Neben den laufenden Preissenkungen und Rabattierungen durch die Energie Steiermark hat das Land Steiermark mehrere Maßnahmen gesetzt, um die steirischen Haushalte zu unterstützen. Das reicht von einem umfassenden Paket für leistbares Wohnen, einer Erhöhung der Wohnunterstützung um 20 Prozent, der Verdoppelung des Heizkostenzuschusses des Landes auf 340 Euro bis zum 300 Euro-Steiermark-Bonus für Menschen mit geringem Haushaltseinkommen. Zudem hat die Landesregierung in ihrer gestrigen Sitzung beschlossen, den Wohn- und Heizkostenzuschuss des Bundes in Höhe von 400 Euro, den 186.358 steirische Haushalte bereits erhalten haben, um weitere 100 auf 500 Euro aufzustocken.
Außerdem kündigen Landeshauptmann Christopher Drexler und Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang an: „Wir werden die Preisentwicklungen weiterhin genau im Blick behalten und gegebenenfalls weitere nötige Unterstützungsmaßnahmen aufsetzen.“