Der EU Green Deal hat, wie prognostiziert, zu einer hohen Dynamik und Konzentration für industrielle, netzdienliche und mobile Anwendungen von Wasserstoff am Weg zur Klimaneutralität geführt. Das unterstreicht auch das aktuelle Update der H2 Research Map Austria. Gemeinsam mit dem Mobilitätscluster ACstyria hat der Cluster Green Tech Valley die universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen Österreichs dazu unter die Lupe genommen – um die thematischen Schwerpunkte, die Größe und Ausstattung der Labore sowie die Ansprechpartner:innen für Kooperationen mit Unternehmen gebündelt darzustellen.
Starker Anstieg der Forschenden bei Wasserstoff-Technologien
Insgesamt 20 Institute mit 478 Wasserstoff-Forschenden (Vollzeitäquivalente) wurden hier österreichweit erfasst. Das bedeutet einen Anstieg um rund 50 Prozent im Vergleich zur letzten Erhebung im Jahr 2021. Und: Mehr als 60 % der Wasserstoff-Forschenden Österreichs sind in der grünen Mark konzentriert, gefolgt von Wien.
Der TU Graz Campus bildet mit den K1-Zentren HyCentA, Large Engines Competence Center LEC und BEST Bioenergy and Sustainable Technologies sowie weiteren TU-Graz Instituten mit rund 190 in diesem Bereichen Forschenden Österreichs Hotspot in der Wasserstoff-Forschung. Damit liegt man auch EU-weit unter den Top-3, nach Jülich (Deutschland) und Sintef (Norwegen). Weitere nationale Zentren die Montanuniversität Leoben und die TU Wien. Diese Leuchttürme, an die sich noch weitere (außer-)universitäre Entwicklungsschmieden fügen, bilden gemeinsam die Eckpfeiler der H2 Research Map Austria.
Verlagerung der Schwerpunkte hin zu industriellem Einsatz
Die Forschungsschwerpunkte der einzelnen Institute und Zentren haben sich in den vergangenen Jahren leicht verschoben, erklärt dazu Bernhard Puttinger, Cluster-Geschäftsführer des Green Tech Valley: „Die aktuellen Fragestellungen haben sich von der H2-Herstellung, Speicherung & Distribution hin zu vermehrten Forschungsaktivitäten für den H2-Einsatz in der Industrie gewandelt. Das zeigt, dass die Entwicklungen hier deutlich über die reine Grundlagenforschung hinaus gehen und innovative Anwendungen in Kooperation mit Unternehmen im Land etabliert werden.“
Dass dies nur mit starkem, gemeinsamem Einsatz einhergeht, betont Forschungslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl: „Forschung, Entwicklung und Innovation sind die Grundlage, um die Grüne Transformation erfolgreich meistern zu können. Gerade auf Wasserstoff basierende Technologien bieten hier eine Vielzahl an Chancen. Heimische Hochschulen, Forschungszentren und Unternehmen beschäftigen sich in zahlreichen Projekten damit, die Nutzungsmöglichkeiten von Wasserstoff laufend zu verbessern und auszuweiten. Das stärkt unsere Position als Vorzeigeregion in diesem Bereich.“
ACstyria-Geschäftsführer Thomas Krenn unterstreicht zudem das große Potenzial, das die Wasserstoffforschung für die Industrie, insbesondere im Automotivebereich, bereithält, und das es zu heben gilt: „Nachhaltig produziert bietet Wasserstoff insbesondere in Bezug auf die Dekarbonisierung des Verkehrssektors erhebliche Potenziale. Dadurch hat der Energieträger in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. Wir sind davon überzeugt, dass Wasserstoff in der Mobilität einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Mobilitätstransformation leisten kann. Diese Entwicklung werden wir maßgeblich unterstützen, um so zur Schaffung von hochqualifizierten Arbeitsplätzen und zur Förderung der Innovationskraft hierzulande beizutragen.“
Mehr Infos & Map-Download: https://www.greentech.at/tools/hydrogen-research-map-austria