Im krassen Gegensatz zu allen wissenschaftlichen Empfehlungen hat die Regierung Norwegens den Weg für Ölbohrungen in der Arktis innerhalb der Randeiszone freigegeben. Ein Supergau in dieser ökologisch heiklen Region der Erde steht bevor.
Editor: Aled Dilwyn Fisher
“Die marginale Eiszone ist das wichtigste Gebiet in der Arktis und muss geschützt werden. Ich kann nicht glauben, dass die Regierung jetzt bereit ist, alle wissenschaftlichen Beweise zu ignorieren und die arktische Tierwelt zu gefährden. Dies führt Norwegen zum Zeitpunkt eines Klimanotfalls in die völlig falsche Richtung”, sagt Silje Ask Lundberg, Leiterin von Friends of the Earth Norway.
Die marginale Eiszone ist das Gebiet in der Arktis, in dem sich der offene Ozean und das Meereis treffen. Das Gebiet ist ein ökologischer Hotpot und spielt eine entscheidende Rolle im arktischen Ökosystem. Hier leben wild lebende Tiere wie Eisbären, Belugawale, Narwale und Walrosse. Es bietet wichtige Nahrung für das Überleben anderer Tiere. Untersuchungen zeigen, dass nicht nur das Eis selbst für das arktische Leben wichtig ist. Die gesamte Region ist entscheidend für das Ökosystem und sein Überleben. Norwegische wissenschaftliche Experten haben der Regierung daher geraten, die südliche Grenze der Randeiszone mit maximaler Eiswahrscheinlichkeit festzulegen. Das heißt, eine Eisfrequenz von 0,5%.
Eine solche Grenze würde im Widerspruch zu norwegischen Ölbohrlizenzen stehen, die bereits im Norden der Barentssee erteilt wurden. Daher hat die norwegische Regierung jetzt einen „Kompromiss“ geschlossen. Obwohl dies in der wissenschaftlichen Gemeinschaft nicht unterstützt wird, hat die Regierung beschlossen, die Randeiszone mit einer Eisfrequenz von 15% zu definieren. Infolgedessen wird die südliche Grenze der Randeiszone weiter nördlich direkt über den bereits erteilten Öllizenzen liegen.
“Wir können nicht glauben, dass die norwegische Regierung glaubt, sie könne wissenschaftliche Fakten außer Kraft setzen und ihre eigene Definition der Randeiszone vornehmen, um sicherzustellen, dass sie weiterhin nach Öl in der Arktis bohren können. Diese Politik zeigt, dass die Regierung ihre Entscheidungen nicht auf Wissenschaft oder Forschung stützt. Sie sind vielmehr Marionetten für die norwegische Öllobby”, sagt Lundberg.
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Silje Lundberg, leader of Naturvernforbundet
Friends of the Earth Norway
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