Österreichs Finanzminister Magnus Brunner lud Entscheidungsträger aus der Industrie und Fachexperten zu einem Roundtable hinsichtlich der Themen CCS (carbon capture and storage) und CCU (carbon capture and utilization) in das Finanzministerium BMF. Nach den eröffnenden Worten des Hausherrn diskutierten die Teilnehmer über nachhaltige Technologieoptionen, wie Speicherung und Wiederverwertung von CO2 und den Kampf gegen den globalen Temperaturanstieg. Schwerpunkte der Gespräche waren Österreichs Position im Vergleich zu anderen Ländern sowie die notwendigen budgetären und gesetzlichen Voraussetzungen.
Bereits zu Beginn der Woche standen bei der Veranstaltungsreihe „Finanz im Dialog“ CCS/CCU und deren Relevanz für Klima und Industrie im Fokus. Gemeinsam mit Gästen aus der Wissenschaft und Wirtschaft erörterte Finanzminister Magnus Brunner eingehend die Chancen sowie Herausforderungen der innovativen technischen Optionen.
Finanzminister Magnus Brunner: „Wir setzen mit diesen Expertenrunden den Startschuss, um bestmögliche Lösungen für diese wichtigen Themen zu finden. Insgesamt investieren wir in den nächsten Jahren fünf Milliarden Euro in die ökologische Transformation unserer Industrie. CCS und CCU müssen dabei eine wichtige Rolle spielen – sie sind nachweislich Technologien, die dazu geeignet sind, den globalen Temperaturanstieg einzudämmen. Ich möchte mich daher bei allen Teilnehmern für den spannenden Austausch bedanken und bin überzeugt, dass wir das in Österreich bereits vorhandene Know-how auf diesem Gebiet erfolgreich nutzen können. Wir handeln im Sinne der Bürgerinnen und Bürger und bringen die Klimaschutzinteressen mit jenen der Wirtschaft in Einklang. So sichern wir den Standort Österreich nachhaltig.“
„Wer Dekarbonisierung ernst meint, muss jede Chance wahrnehmen, CO2 zu eliminieren. Die besten Lösungen für CO2-Reduktion sind aber keinesfalls überall vorhanden. RHI Magnesita steht deshalb für Technologieoffenheit ein, denn nur mit neuen oder verbesserten Technologien können wir die Emissionen vollständig eliminieren“, so Stefan Borgas, CEO von RHI Magnesita, nach dem Roundtable.
Holcim Österreich CEO Berthold Kren freut sich über die technologieoffene Diskussion richtungsweisender Zukunftsprojekte:
„Wir freuen uns, dass mit der konstruktiven Diskussion zu CCUS nun essentielle Weichenstellungen auf dem Weg zur Dekarbonisierung der ‚hard to abate‘ Industrie thematisiert werden. Mit Blick auf die Klimaziele 2040 brauchen wir die gemeinsame Entwicklung von finanziellen und rechtlichen Rahmenbedingungen für gleichermaßen ökologische und ökonomische Lösungswege, um die Wettbewerbsfähigkeit des Industrie- und Wirtschaftsstandorts nicht zu gefährden.”
„Die Industriellenvereinigung begrüßt ausdrücklich den Beginn einer fachlich fundierten und undogmatischen Diskussion des Themenkomplexes CCS/CCU als einer möglichen Klimaschutz-Option für gewisse energieintensive Anlagen. Damit greift Österreich eine Diskussion zu einer Technologie auf, die weltweit und zunehmend auch in Europa als unabdingbarer Baustein zur Erreichung von Klimazielen gilt“, so IV Vize-Generalsekretär Peter Koren.
„Technologien für CO2-Recycling und für CO2-Speicherung sind unverzichtbar, um Klimaneutralität zu erreichen und weiterhin als Produktionsstandort wettbewerbsfähig zu bleiben. Insbesondere in der Grundstoffindustrie fallen unvermeidbare Emissionen an, die in einem Kohlenstoffkreislauf in anderen Bereichen als Rohstoff genutzt werden können. Österreich muss sich dem Thema verstärkt widmen und einen regulatorischen Rahmen schaffen, der die Abscheidung von CO2 ermöglicht, aber auch Anreize für die Nutzung schafft“, erklärt WKÖ Generalsekretär Karlheinz Kopf.