“Heimische Biokraftstoffe statt ideologiegestriebenes Verbrennerverbot”

Foto: Obmann der Plattform Erneuerbare Kraftstoffe (PEK) Johannes Schmuckenschlager

„Der steigende Einsatz erneuerbarer Biokraftstoffe und die Ausnutzung der verfügbaren Potentiale ermöglicht im Gleichklang mit Einsparmaßnahmen und Elektrifizierung die nötige Abkehr von fossilen Energieträgern im Verkehrsbereich. Ein ideologisch motiviertes und vor allem vorzeitigen All in, also alles auf eine technologische Karte zu setzen, davor warnen wir eindringlich. Wer die ambitionierten aber notwendigen Klima- und Energieziele 2030 und 2050 erreichen will, muss konsequent alle verfügbaren Technologieoptionen nützen.

Nachhaltige heimische Biokraftstoffe sind nach dem Motto: „Ergänzen, nicht ersetzen“ ein unverzichtbarer Teil der Lösung.“ Das betont der Obmann der Plattform Erneuerbare Kraftstoffe (PEK) Johannes Schmuckenschlager (rechts im Bild) anlässlich der aktuellen europäischen Diskussion.

Mehrwert nützen

Der Verbrennungsmotor werde auch künftig eine wesentlicher Faktor der individuellen Mobilität aber auch vieler Nischenbereichen sein. Sei es aufgrund fehlender Alternativen oder unzureichender Infrastruktur. „Oder weil eben eine Elektrifizierung ökonomisch und vor allem ökologisch keinen Sinn macht. Der klimafreundliche Betrieb des Verbrennungsmotors mit nachhaltigen biogenen oder synthetischen Kraftstoffen ist technologisch sowohl in Mischungen als auch in Reinform möglich, sinnvoll und vor allem gelebte Praxis. Das Umweltministerium (BMK) selbst bestätigt diesen ökologisch unverzichtbaren Mehrwert. Im Sinne der Umwelt müssen wir alle Chancen nutzen und von der ideologiegetriebenen Verbotsbremse steigen,” fordert Schmuckenschlager weiter. „Ein vollständiges Verbot dieser ausgereiften Technologie zugunsten einer zukünftigen Abhängigkeit sowohl bei Rohstoffen für die Batterien als auch den Fahrzeugen aus Fernost zum Erhalt der individuellen Mobilität ist blauäugig. Gerade die letzten Jahre haben uns allen die fatalen Folgen von Importabhängigkeiten drastisch vor Augen geführt. Weitere Bereiche in diese nur in eine Richtung befahrbare Sackgasse zu manövrieren würde Österreich und Europa ökonomisch und ökologisch massiv schaden.“


Heimische Potentiale nutzen
Nach erfolgter Novellierung der Kraftstoffverordnung durch das BMK steht im heurigen Jahr die Einführung von Kraftstoffen mit höheren Biokraftstoffbeimengungen, wie beispielsweise E10, auch in Österreich an. In vielen Nachbarstaaten sei das längst der Standardkraftstoff. “Neben diesem höchsterfreulichen Fortschritt wären weitere Maßnahmen schnell umsetzbar. So sollten zum Beispiel in geschlossenen Flotten im öffentlichen Bereich bei Busflotten, Straßendienst- oder Gemeinde- und Müllsammelfahrzeugen, schnellstmöglich höhere Biokraftstoffbeimischungen (B20/B30, wo möglich B100) zum Einsatz kommen. Weitere potentielle Einsatzbereiche wären die Binnenschifffahrt und Baumaschinen sowie Offroadfahrzeuge. Dies würde große Mengen an Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor einsparen, die Versorgungssicherheit mit Kraftstoffen deutlich erhöhen und Abhängigkeiten zugunsten heimischer Wertschöpfung verringern”, argumentiert PEK-Obmann Schmuckenschlager.

Von: Mag. Manfred Kainz

Rückfragehinweis: PEK – Plattform Erneuerbare Kraftstoffe www.pek.energy

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