Forschungsprojekt „Cool*Buildings: Kühlstrategien in Wohngebäuden – ein Technologievergleich“

Foto: Klimaanlage

Klimagerechte Architektur soll immer heißer werdenden Sommern nachhaltig gegenwirken, möglichst ohne den Bedarf an Kühlenergie zu steigern. Gemeinsam mit Projektpartnern der Universität für Weiterbildung Krems sowie der Landesinnung Bau Salzburg präsentierte die ZAB nun die Ergebnisse und zeigt mit dem Vergleich von Kühlstrategien Maßnahmen für sommertaugliche Wohngebäude auf. Bmst. Ing. Peter Dertnig, Landesinnungsmeister Bau Salzburg betonte: „Die Sommertauglichkeit von Gebäuden gewinnt klar an Relevanz und wir müssen uns dem Thema Gebäudekühlung stellen, hier sind die größten Steigerungen an Energieverbrauch zu erwarten. Der bewusste Einsatz von speicherwirksamen Massen ist wesentlich, um auch im Sommer behagliche Räume zu schaffen.“

Die Wirksamkeit passiver und aktiver Kühlstrategien untersuchten die Forschungspartner der Universität für Weiterbildung Krems und der FH Salzburg in einem mehrstufigen Projekt vom 1.1.2021 bis 30.04.2023 und lieferten konkrete Ergebnisse für die Modellstandorte mit Geschoßwohnbau in Niederösterreich und Salzburg. Hierfür führten sie detaillierte thermodynamische Gebäudesimulationen durch, die sie in Kombination mit Zeitraum, Klimadaten, Bauart, Fensterflächen und Nutzung der Räume untersuchten. Eine qualitative Expertenbefragung ergänzte die Aussagen mit einem Stimmungsbild der Baubranche rund um das Thema Überhitzung und Kühlung und den damit verbundenen Herausforderungen klimaresilienter Planung.

Gebäude mit ihrer langen Nutzungsdauer sollen zukunftsfähig – also möglichst klimaneutral konzipiert werden. Eine klimaresiliente Planung integriert zunächst passive, dann aktive Kühlstrategien. DI Markus Winkler, Universität für Weiterbildung Krems, Zentrum für Bauklimatik und Gebäudetechnik und DI Gunther Graupner, Geschäftsführer der ZAB, fassten zusammen: „Eine möglichst konsequente Anwendung von passiven Maßnahmen, insbesondere der Nachtlüftung und Beschattung, ist für die zukünftige Sommertauglichkeit von Wohngebäuden enorm wichtig. Ist das nicht möglich, so wird eine weitere Zusatzmaßnahme wie z.B. Kühlung mittels Bauteilaktivierung im Hinblick auf 2050 notwendig werden.” Die aussagekräftigen Ergebnisse leisten einen wesentlichen Beitrag zur zukunftsfähigen Gebäudeplanung und sollen Unternehmen, Planungsschaffende sowie den öffentlichen Bereich auf die durch den Klimawandel verursachten Veränderungen im Wohnungsbau sensibilisieren.

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