Beim diesjährigen Aviation Forum Austria diskutierten Experten an zwei Tagen die großen Herausforderungen auf dem Weg zu einer klimaneutralen Luftfahrt. Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG informierte als eines der Gründungsmitglieder des Aviation Forum Austria über aktuelle Forschungsprogramme und Innovationen zur Erreichung des ambitionierten Klimaziels für die Luftfahrt.
„Die Erreichung der Klimaziele in der Luftfahrt ist ein großes Gemeinschaftsprojekt. Denn das Mobilitätssystem der Zukunft muss bequem, leistbar und klimafreundlich sein. Es ist klar, dass die Luftfahrt auch in Zukunft ein wesentlicher Teil des internationalen Verkehrs sein wird, von Tourismus, kulturellen Verbindungen, Wirtschaft und Transport“, sagte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. „Kein Unternehmen und kein Land hat die finanziellen, technologischen und industriellen Möglichkeiten, diese Transformation im Alleingang zu bewältigen. Zur Lösung dieser systemischen Herausforderung sind Mitgestaltung und Zusammenarbeit Schlüsselelemente – in Österreich, in Europa und auch weltweit.“
Ein Jahr Luftfahrtstrategie
„Auf nationaler Ebene werde bereits viel getan“, erklärte FFG Geschäftsführerin Karin Tausz in ihrer Begrüßung zum zweiten Tag des Aviation Forums. „Vor einem Jahr wurde die neue Luftfahrtstrategie des BMK präsentiert. Die FFG setzt seither ihr gesamtes Instrumentarium ein, allem voran im Programm ‚Take Off‘, um die klimaneutrale Luftfahrt Schritt für Schritt zu verwirklichen.”
Seit mehr als 20 Jahren ist „Take Off“ das federführende Programm in Österreich für die Luftfahrtforschung, über das ein Großteil aller FFG-geförderten Luftfahrtprojekte abgewickelt wird. Das Programm schafft zudem die Basis für die erfolgreiche Teilnahme an internationalen Projekten und kann bereits auf viele Erfolgsgeschichten zurückblicken, wie die Entwicklung von ökologischen Kabineninnenräumen mithilfe von Multimaterial-3D-Druck und multifunktionalen Beschichtungen im Rahmen des Projekts LiBio – Lightweight Bionic Aircraft Interior. Auch zahlreiche weitere Erfolge konnten bereits verbucht werden: So ist Österreich etwa weltweiter Technologieführer im Bereich Enteisung – die gezielte Förderung und Bündelung von Projekten rund um das Thema Flugzeugenteisung war der Grundstein für Forschungserfolge und Produktentwicklung in diesem Bereich. Und auch im Bereich Wasserstoffsysteme spielen österreichische Entwicklerinnen und Entwickler international in der obersten Liga und profitieren von FFG-geförderten Forschungsprojekten. Die Entwicklung von innovativen neuen Lösungen in verschiedenen Schlüsseltechnologien für die Luftfahrt gilt als einer der wichtigsten Treiber auf dem Weg zum Ziel Klimaneutralität.
Hervorgehoben wurde in allen Panel-Diskussionen auch einmal mehr die Bedeutung von internationalen Programmen zur länderübergreifenden Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung. So wird im Rahmen des Horizon Europe Forschungsprogramms etwa 2024 die Initiative AREANA starten, mit dem Ziel, die internationale Zusammenarbeit über nationale und regionale Förderprogramme in Europa zu erleichtern und somit noch effizienter zu einer Bündelung der Forschungskraft im Sinne der Klimaziele beizutragen.
Über die FFG:
Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG ist die nationale Förderagentur für angewandte Forschung und Entwicklung in Österreich und unterstützt österreichische Unternehmen, Forschungsinstitutionen und Forschende mit einem umfassenden Angebot an Förderungen und Services. Die FFG steht im Eigentum der Republik Österreich. Eigentümervertreter des Bundes sind das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW).