Ausstieg aus klimaschädlichem Erdgas im Wiener Baurecht gefordert

Die aktuelle Studie „So heizen Österreichs Landeshauptstädte“ von GLOBAL 2000 zeigt, dass Wien zwar ambitionierte Klimaziele hat, aber die Wärmeversorgung in der Bundeshauptstadt immer noch stark von klimaschädlicher fossiler Energie geprägt ist. „Wien setzt sich ambitionierte Klimaziele und will den Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle bis 2040 schaffen. Das sollte nun aber auch rasch in das Baurecht übersetzt werden. Die Stadt Wien ist gefordert, die notwendigen Schritte für den Ausstieg aus fossiler Energie im Wärmebereich zu setzen. Noch viel stärkere Bemühungen braucht es hingegen, um die thermische Sanierung von Gebäuden voranzutreiben. Hier ist man weit weg von der erforderlichen Geschwindigkeit“, so Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000.

Die Wärmeversorgung der Haushalte in Wien beruht zu 57 Prozent auf Erdgas, 30 Prozent auf Fernwärme, 8 Prozent auf Strom, 2 Prozent auf Heizöl und 3 Prozent auf erneuerbaren Energien. Die Fernwärme wird allerdings ebenfalls zu 65 Prozent aus fossiler Energie hergestellt, hauptsächlich aus Erdgas. In den letzten Jahren wurden in Wien 25.000 neue Erdgasheizungen installiert, was den Klimazielen klar entgegensteht.

Wien gehört allerdings zu den Landeshauptstädten mit ambitionierten Klimazielen, die bis 2040 frei von Öl, Gas und Kohle werden wollen. Bis Ende 2022 soll dafür ein detaillierter Plan erstellt werden. Allerdings gilt es dieses Ziel noch in konkrete Umsetzungsschritte zu übersetzen und entsprechende Regelungen in der Bauordnung zu erlassen, denn dort kann gesetzlich festgeschrieben werden, dass Öl- und Gasheizungen zeitlich gestaffelt durch klimafreundliche Technologien ersetzt werden müssen.

Kritisch sieht GLOBAL 2000, dass die Sanierungsrate noch weit entfernt von der erforderlichen Sanierungsrate von 3 Prozent liegt. Eine Verdreifachung der Bemühungen in Wien ist notwendig. Hier fordert die Umweltorganisation ein klares Konzept, wie die thermische Sanierung vorangetrieben werden kann. Die derzeitigen Bemühungen reichen dafür nicht aus.

Die gesamte Landeshauptstädte-Studie finden Sie HIER.
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