Montafon auf dem Weg zum Umweltzeichen für Destinationen

Bild: Montafon, Stausee © Bild von LoggaWiggler auf Pixabay

Im Jahr 1990 führte das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie das Österreichische Umweltzeichen ein. Produkte und Dienstleistungen aus unterschiedlichen Branchen tragen bei erfolgreicher Zertifizierung das anerkannte Gütesiegel. Seit 1996 ist das auch für touristische Betriebe möglich, seit dem vergangenen Jahr können nun auch Destinationen den aufwändigen Zertifizierungsprozess starten. Die Montafon Tourismus GmbH hat sich zu diesem Schritt entschlossen – vor allem aus langfristiger Perspektive. Zielgruppe dieses Engagements sind letztlich die touristischen Akteurinnen und Akteure selbst.

Eine Destination muss in sechs Kategorien genügend Punkte sammeln (im übertragenen wie im wörtlichen Sinn), um das Label „Österreichisches Umweltzeichen“ tragen zu dürfen: Biodiversität, Kultur, Mobilität, Umweltschutz, Sozioökonomie und nicht zuletzt Destinationsmanagement.

„Wir wollen uns nicht aus Marketing-Gründen zertifizieren lassen. Es geht stattdessen darum, die Struktur für eine nachhaltige Entwicklung des Tals aufzubauen“, betont Nachhaltigkeitsmanagerin Jessica Ganahl. Bis spätestens 2027, dem Jahr der FIS Snowboard, Freestyle und Freeski Weltmeisterschaften vor Ort, soll die Zertifizierung abgeschlossen sein. Treibende Kraft hinter diesem Prozess ist das PIZ Montafon, Ganahls Arbeitsstätte.

An einem Strang ziehen

„Das PIZ Montafon ist ein Zukunftslabor für nachhaltigen Tourismus und in dieser Form im Alpenraum einzigartig. Es holt verschiedene Akteurinnen und Akteure an einen Tisch, um gemeinsam kreative, zukunftsfähige Lösungen zu finden – von der Bergbahn über die Privatvermieterin bis zum Einheimischen, der gar nicht in der Branche arbeitet“, erklärt Manuel Bitschnau, Geschäftsführer von Montafon Tourismus. Der Begriff PIZ nimmt auf zweierlei Bezug. Zum einen geht es um den Piz Buin, den höchsten Berg des Montafon und des ganzen Bundeslands Vorarlberg. Zum anderen sind drei Attribute gemeint, die das Zukunftslabor beschreiben: P wie progressiv, I wie innovativ und Z wie zukunftsorientiert. Träger des vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter starken PIZ ist die Montafon Tourismus GmbH. So entstehen sowohl durchdachte Konzepte als auch handfeste Maßnahmen. „Think-Tank und Do-Tank, also Projektwerkstatt und Denkwerkstatt in einem“, bringt es Jessica Ganahl auf den Punkt.

Konkrete Hilfestellungen für Montafoner Gastgebende

Diese Kombination verkörpert sie selbst: Theoretische Inhalte ihres Master-Studiums an der Universität Innsbruck zur nachhaltigen Regional- und Destinationsentwicklung kann sie hier in die Praxis umsetzen. Längst ist das Thema auch auf der konkreten Ebene der Gastgeberinnen und Gastgeber angekommen. Montafon Tourismus begleitet 14 Betriebe im Rahmen des sogenannten Gastgeber Vorbild Programms, bei dem es darum geht, gemeinsam den Weg in Richtung Zertifizierung mit dem Österreichische Umweltzeichen zu gehen.

Ein stärkeres Bewusstsein für das Thema Nachhaltigkeit bieten auch die vom PIZ Montafon veranstalteten Impulsgespräche mit internen und externen Spezialistinnen und Spezialisten. Bei den Vorarlberg Clean UP Days im südlichsten Tal Vorarlbergs treffen sich hunderte Freiwillige, um in selbstorganisierten Kleingruppen die Berge von Müll zu befreien. Beim Thema Mobilität im Montafon setzt die heimische Politik Zeichen: Busse verkehren teilweise im 30-Minuten-Takt. Carsharing-Angebote wurden in den vergangenen Jahren ausgebaut und ein Ruftaxi eingeführt.

Großes Bewusstsein für das Thema

Flapsig gefragt: Wem bringt die angestrebte Zertifizierung etwas? „Hoffentlich allen“, sagt Ganahl, „das Ziel ist ein Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Gesellschaft. Das Österreichische Umweltzeichen ist ein Werkzeug dafür, diesen Schritt zu gehen.“ Initiativen wie „bewusstmontafon“ – ein Verein, der die Zusammenarbeit von Landwirtinnen und Landwirten, Gastronomie sowie Handel in der Region fördert – zeigen, dass die Chancen gut sind: Das Thema Nachhaltigkeit steht im südlichsten Tal Vorarlbergs schon lange auf der Agenda.

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