Ernüchternde Zwischenbilanz für SDG 14 – Leben unter Wasser in Gefahr

Grafik: SDG 14 Leben unter Wasser © MSC

Vor dem Hintergrund des SDG-Gipfels am 18. und 19. September in New York, bei dem die Vereinten Nationen ihre enttäuschende Halbzeitbilanz zur Agenda 2030 und den 17 Nachhaltigkeitszielen (SDGs) ziehen, appelliert die gemeinnützige Organisation Marine Stewardship Council (MSC), die entscheidende Rolle der nachhaltigen Fischerei anzuerkennen, wenn es darum geht, dringende Fortschritte beim Schutz unserer Meere zu erzielen.

  • SDG-Gipfel in New York: Kein Land ist auch nur annähernd in der Lage, SDG 14 “Leben unter Wasser” zu erreichen
  • Marine Stewardship Council (MSC) fordert starke und zeitgebundene Verpflichtungen für unsere Ozeane
  • Neuer MSC-Bericht [1] unterstreicht die Bedeutung nachhaltiger Fischerei für die Verwirklichung der nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs)
  • Die Teilnahme am MSC-Programm trägt zur Erreichung von mindestens 34 Unterzielen in fünf SDGs bei

Obwohl die Meere für jeden Aspekt des menschlichen Lebens – von der Ernährung der Menschen bis hin zur Klimaregulierung – von entscheidender Bedeutung sind, ist kein Land auch nur annähernd in der Lage, SDG 14 “Leben unter Wasser” zu erreichen, und es wird nach wie vor erheblich unterfinanziert. Im Durchschnitt wurden zwischen 2013 und 2017 nur 1,2 Prozent der nationalen Forschungsbudgets für die Meeresforschung ausgegeben.

Insbesondere der Fortschritt bei SDG 14.4, das die Beendigung der Überfischung vorsieht, ist ernüchternd. (Siehe Grafik). “Wir müssen die Anstrengungen zur Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele verdoppeln und Ergebnisse erzielen. Ich hoffe, dass wir auf dem SDG-Gipfel starke und zeitgebundene Verpflichtungen zur Erreichung von SDG 14 sehen werden“, fordert Menno Bax, Programmdirektor DACH & Benelux des MSC.

Ein heute veröffentlichter MSC-Bericht unterstreicht die Bedeutung nachhaltiger Fischerei für die Verwirklichung des SDG 14, das auch die Erreichung mehrerer anderer SDGs unterstützt. Die Analyse zeigt, dass Fischereien, Regierungen und Unternehmen, die am MSC-Programm teilnehmen, zur Erreichung von mindestens 34 Unterzielen in fünf SDGs beitragen. Ihr Engagement im MSC-Programm unterstützt ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit. So könnte z.B. laut einer MSC-Analyse die Beendigung der Überfischung genügend Proteine für 72 Millionen zusätzliche Menschen pro Jahr liefern, was zur Verwirklichung von SDG 2 (Kein Hunger) beitragen würde. Auf SDG 8 (Nachhaltiges Wirtschaftswachstum) zahlt die Beendigung der Überfischung ebenfalls ein, wie Angaben der Weltbank zeigen, wonach dadurch wirtschaftliche Vorteile von mehr als 80 Milliarden US-Dollar pro Jahr erzielt werden könnten.

Daten über MSC-zertifizierte Fischereien und Lieferketten sind offiziell als Indikatoren für die Umsetzung des UN-Artenschutzabkommen anerkannt und werden bereits von einigen nationalen Regierungen und Unternehmen als Nachweis für den Fortschritt bei der Erreichung der SDG14-Ziele verwendet. Je näher der Termin 2030 für die Verwirklichung der Ziele rückt, desto dringlicher wird die Frage, wie die Fortschritte bei der Verwirklichung dieser globalen Ziele glaubwürdig gemessen werden können.

[1] Der neue MSC-Bericht Fishing and the Sustainable Development Goals: How the MSC program enables meaningful action and measurement towards delivering the SDGs, unterstreicht die Rolle der Zertifizierung von nachhaltiger Fischerei bei der Förderung einer nachhaltigen Entwicklung in Bezug auf ökologische, soziale und wirtschaftliche Ziele. Er zeigt auf, wie das MSC-Programm für nachhaltige Fischerei zur Erreichung der SDGs beiträgt und wie Fischereien, Regierungen und Unternehmen MSC-Daten nutzen können um ihre Bemühungen zur Erreichung dieser gemeinsamen Ziele nachzuweisen.

(Grafik: SDG 14 Leben unter Wasser © MSC)

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