Im Rahmen der Wirtschaftsgespräche Bratislava, die von 6. bis 8. November 2023 in der slowakischen Hauptstadt stattfanden, tauschten sich internationale Expert:innen über die Mobilität der Zukunft aus und diskutierten, welchen aktiven Beitrag die unterschiedlichen Mobilitätslösungen zur Bekämpfung des Klimawandels leisten können. Dabei wurden vor allem klimaneutrale, grüne Kraftstoffe – dazu gehören unter anderem synthetische eFuels, die aus grünem Wasserstoff, Ökostrom und CO2 hergestellt werden – als globaler Gamechanger und erfolgversprechendste Alternative zu fossilen Kraftstoffen hervorgehoben. Die Vorteile von eFuels seien sowohl aus wissenschaftlicher, aber auch aus volkswirtschaftlicher und praktischer Sicht unschlagbar: eFuels sind zum einen das perfekte Speichermedium und machen grüne Energie auch über lange Strecken transportierbar. Zum anderen kann die bestehende Infrastruktur – vom Tankschiff über die Zapfsäulen bis hin zum Bestandsfahrzeug – ohne teure Umrüstkosten oder kapitalintensive Neuinvestitionen in das Stromnetz weiterverwendet werden. Hinzu kommt die breite Anwendungsmöglichkeit – vom Flugzeug bis zum Privat-PKW.
Stephan Schwarzer, Geschäftsführer der eFuel Alliance Österreich, sieht aber auch einen globalen Mehrwert in der innovativen eFuels-Technologie: „Synthetische Kraftstoffe sind der Schlüssel zum globalen Klimaschutz, denn dieser profitiert zweifach: Erstens erhöht sich die Versorgungssicherheit in Europa, das in Zukunft noch stärker von Energieimporten abhängigen sein wird als heute. Zweitens wird das wirtschaftliche Ungleichgewicht zwischen dem Norden und dem Süden verringert, da der Süden den Norden nachhaltig mit grüner Energie versorgen kann. Die Internationalisierung des Klimaschutzes scheint von der Europäischen Politik leider schon aufgegeben worden zu sein.“
Synthetische Kraftstoffe geben aber auch für andere Technologien wichtige Impulse, dazu gehören unter anderem Direct Air Capture, CO2-Recycling, effiziente Wasserstoffgewinnung, Verbrauchsreduktion sowie die innovative Verknüpfung von grünem Methanol mit E-Antrieb.
Regulatorische Hindernisse bremsen flächendeckende Versorgung
Aktuell wird der Ausbau der weltweiten eFuels-Produktion noch durch regulatorische Hindernisse gebremst. Stephan Schwarzer: „Die EU-Kommission verhindert mit ihrer praxisfernen Definition von grünem Wasserstoff die rasche Verfügbarkeit dieser klimaneutralen Energieform. Steuervorteile und Förderungen dürfen grünen Treibstoffen nicht verschlossen bleiben. Wenn wir das Klima retten wollen, dann müssen wir auf alle verfügbaren Lösungen zurückgreifen. Der ausschließliche Fokus auf die E-Mobilität schadet der Umwelt, weil technologische Fortschritte gebremst werden, die uns bei der Reduktion der CO2-Emissionen Rückenwind geben würden.“