„Wohin mit dem geogenen C02?“

Foto: Finanz- und Bergbauminister auf Lokalaugenschein bei der "Hard to Abate" Feuerfestindustrie © RHI Magnesita, Thomas Peintinger

Um die Erreichung der Pariser Klimaziele deutlich voranzutreiben und das Langzeitziel der Klimaneutralität bis 2050 auch tatsächlich umzusetzen, dreht RHI Magnesita mittels Recyclings und alternativen Energien sowie Technologien an vielen Schrauben. Dennoch braucht es für jene Emissionen, die sich nicht vermeiden lassen, zusätzlich ein Umdenken in Österreich. RHI Magnesita hat das zukunftsrelevante Thema Carbon Capture and Storage – kurz „CCS“ – zum Anlass genommen Finanz- und Bergbauminister Magnus Brunner in das Rohstoffwerkwerk Breitenau einzuladen.


RHI Magnesita, der Weltmarkführer für Feuerfestprodukte und -lösungen, lud Finanz- und Bergbauminister Magnus Brunner zum Lokalaugenschein in das 170 Mann und Frau starke Rohstoffwerk Breitenau. In diesem Traditionswerk werden über 400.000 t Rohmagnesit jährlich abgebaut und in die ganze Welt exportiert, um die globale Industrie mit diesem kritischen Material auszustatten. Die Gründe für den Besuch des Ministers:

1) Die aktuellen CO₂ – Einsparungsmaßnahmen vor Ort zu begutachten

2) und die Möglichkeiten einer Weiter- und Wiederverwendung von CO₂, wie z.B. Carbon Capture and Storage sowie Carbon Capture and Utilisation, mit Experten von RHI Magnesita zu diskutieren.

In Österreich beträgt der CO₂-Ausstoß von RHI Magnesita rund 550.000 Tonnen pro Jahr. Mit intensivem Recycling und Energieeffizienzmaßnahmen, wie der Umstieg auf alternative Energien, wird der CO₂ Ausstoß bereits gedrosselt. Dennoch bleibt ein Teil des CO₂ übrig, der sowohl umweltpolitisch als auch aus Kostensicht immer mehr zur Bedrohung wird. Für RHI Magnesita steht fest: es gibt keine Alternative zur kompletten Dekarbonisierung des Unternehmens, und das schnellstmöglich.

Breitenau ist einer der wichtigsten Rohstoffstandorte in Europa“, erklärt Rajah Jayendran, CTO RHI Magnesita. „Wenn wir das Erreichen der Pariser Klimaziele ernst nehmen, müssen wir lernen CO2 erst gar nicht zu emittieren, oder es unschädlich, transportierbar und vor allem wieder nutzbar zu machen.“

Im Werk Breitenau wird in den Drehrohröfen bei über 1.200 Grad der wertvolle Magnesit gebrannt. Dabei entstehen CO₂-Emissionen, die sich nicht verhindern lassen (so genannte geogene Prozessemissionen). “Einen Teil unseres CO₂ können wir bereits reduzieren. Den Rest müssen wir aber als Übergangslösung einspeichern können, und zwar so lange, bis die industrielle Nutzbarmachung von CO₂ (das so genannte Carbon Capture and Utlilisation, kurz „CCU“) gelingt. Anders lassen sich die Klimaziele nicht erreichen.“, warnt CTO Jayendran.

Österreichs Industrie sieht sich bei den Treibhausgasemissionen immer noch mit Spitzenwerten konfrontiert. Fakt ist, die Kosten, die RHI Magnesita – und wohl auch andere “Hard to Abate” Industrien – für CO₂-Zertifikate künftig tragen müssen, werden bis 2030 in die Höhe schnellen. Um den Standort Österreich zu halten, ist das Unternehmen bereit alle Technologien zu nutzen, die den Fortbestand nachhaltig möglich machen.

RHI Magnesita möchte dabei als Weltmarktführer der Feuerfestindustrie, mit Hauptsitz in Österreich, Teil der Lösung und wesentlich zur Dekarbonisierung beitragen. Dafür ist das unterirdische Zwischen-Speichern von Kohlendioxid (Carbon Capture and Storage) – entweder im In-oder Ausland – eine zukunftsweisende Zwischenlösung. Diese Option ist jedoch in Österreich – im Gegensatz zu viele anderen europäischen Ländern – derzeit noch nicht möglich. Heuer wird dieses Verbotsgesetz im Nationalrat neu evaluiert. Ein Momentum, das RHI Magnesita aus dem Blickwinkel des Klimaschutzes und der Standortsicherung, nutzen möchte.

Neben der Aufhebung des Verbotes von CCS, sieht RHI Magnesita die Politik in der Pflicht, der heimischen Industrie die nötige Infrastruktur, die das Zwischen-Speichern von Kohlendioxid braucht, rasch zu ermöglichen.

Klimaschutz ist eine der zentralen Aufgaben unserer Generation. Damit wir unsere Klimaziele erreichen, brauchen wir Investitionen, Innovationen und Zusammenarbeit. Wir dürfen uns jedenfalls nicht auf einige wenige Technologien konzentrieren, sondern müssen weiter technologieoffen bleiben. Die Firma RHI Magnesita ist nicht nur im Kerngeschäft weltweiter Vorreiter, sondern auch bei innovativen Technologien wie CCU. Die beiden Verfahren CCS und CCU werden wichtige Bausteine beim Erreichen der Klimaziele und dem gleichzeitigen Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit unseres Standortes sein“, so Finanzminister Magnus Brunner.

Wir haben heuer bereits mehrere Millionen in ein australisches Start-Up investiert, das daran arbeitet, CO₂ zu mineralisieren, um es in der Industrie wieder nutzbar zu machen. Diese Technologie – als eine von mehreren Lösungen – ist aber noch nicht marktreif, als dass sie sofort eine effektive Lösung zur CO₂ Reduzierung sein könnte. Bis die Technologien so weit sind, brauchen wir eine CO₂- Speicherung als Zwischenlösung, entweder hierzulande oder mittels Pipelines im Ausland“, schließt sich Europa Präsident Constantin Beelitz der Analyse von CTO Rajah Jayendran an. „Der Klimawandel ist schon zu weit fortgeschritten, als dass wir eine erprobte und erforschte Zwischenlösung – wie das CCS – für das geogene CO₂-Problem in Österreich ungenutzt lassen könnten. Wenn Österreich weiterhin ein Industrieland und gleichzeitig klimaneutral sein möchte, muss jetzt ein Umdenken stattfinden und rasch gehandelt werden“, schließen die RHI Magnesita-Manager.

Fotos unter Angabe des Copyrights ©RHI Magnesita/Peintinger stehen hier zur freien Verfügung.

* “Hard to Abate“ Industrien, sind jene Industrien, die CO2 als fixen Bestandteil ihres Industrieprozesses emittieren bzw. deren CO2 Ausstoß nicht verhindert werden kann. Dazu zählen etwa die Feuerfest-, Zement-, Müllverbrennung-, Aluminium- und andere Industrien.


Über RHI Magnesita

RHI Magnesita ist der Weltmarktführer bei hochwertigen Feuerfestprodukten, -systemen und -serviceleistungen, die für industrielle Hochtemperaturprozesse über 1.200 °C in einer Vielzahl von Industrien, darunter Stahl, Zement, Nichteisenmetalle und Glas, unverzichtbar sind. Durch die vertikal integrierte Wertschöpfungskette, die vom Rohstoff bis zum Feuerfestprodukt und leistungsorientierten Gesamtlösungen reicht, bedient
RHI Magnesita Kunden in nahezu allen Ländern weltweit. Das Unternehmen beschäftigt rund 13.500 MitarbeiterInnen an 33 Hauptproduktions- sowie mehr als 70 Vertriebsstandorten. RHI Magnesita strebt den Ausbau der Führungsposition in Bezug auf Umsatz, Größe, Produktportfolio sowie geografischer Präsenz an – insbesondere in jenen Regionen, die wirtschaftliche Wachstumsaussichten versprechen.

Die Aktie des Unternehmens notiert mit einem Premium-Listing an der Londoner Börse (Symbol: RHIM) und gehört dem FTSE 250 Index an, mit einer Zweitnotierung im prime market der Wiener Börse. Weitere Informationen finden Sie unter: www.rhimagnesita.com

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