Viele KonsumentInnen sehen der Stromabrechnung mit Sorge entgegen. Noch sind es freiwillige Vorgaben für die EU-Staaten, ihren Energiekonsum um 15% zu reduzieren – verpflichtende Sparziele sind jederzeit möglich. Mit den richtigen elektrischen Heiz-Systemen sowie Optimierungen im Verhalten lässt sich jedoch im Haushalt einiges an Energie und Kosten sparen. Rund 27 % des gesamten österreichischen Energieverbrauchs lässt sich auf den Gebäudesektor zurückführen – Heizung, Kühlung und Warmwasser. Sieht man sich den Energieverbrauch eines Haushalts an, so entfallen rund 50 % des Energieverbrauchs auf das Heizen. Dies wird also einer der wichtigsten Anknüpfungspunkte sein, wenn es ums Strom- und Energiesparen geht.
Elektrisches Heizen kann hier eine Lösung sein. Denn einerseits lassen sich damit günstige Stromtarife nutzen – basiert dieser auf regenerativen Quellen, heizt man zudem CO2-neutral. Andererseits ist die Abdeckung mit Strom in Österreich gesichert, allen voran mit „grüner“ Energie durch Wasserkraft und den Ausbau erneuerbarer Energieformen. „Bei der Wahl des richtigen Heizsystems lassen sich keine generellen Ratschläge geben. Die Entscheidung für eine effiziente Lösung ist abhängig von folgenden Faktoren: Neubau oder Sanierung, wie viele Fensterflächen sind vorhanden, wie ist gedämmt, wie will man die Räume nutzen. Daher ist eine kompetente Beratung das A&O“, so Thomas Reiter, Obmann der Elektroheizung Österreich.
Neubau oder Sanierung
Ist man mit der Frage des richtigen Heizsystems beim Neubau konfrontiert, macht es Sinn über die Installation einer Elektroheizung nachzudenken. Elektrische Fußbodenheizungen und Infrarotheizungen arbeiten mit Strahlungswärme, dadurch kann die Raumtemperatur etwas geringer sein und dennoch wird die gleiche Behaglichkeit, also die gleiche gefühlte Temperatur empfunden. Ein Absenken der Temperatur macht durchaus Sinn: 1°C weniger Raumtemperatur spart rund 6% Energie ein. „Wer die Elektroheizung außerdem mit einer PV-Anlage kombiniert, ist nicht nur unabhängiger, sondern heizt auch nachhaltig“, so Reiter. Der selbst produzierte PV-Strom wird bei einer Fußboden-Speicherheizung sogar in Form von Wärme im Estrich gespeichert, um diese zu einem späteren Zeitpunkt an den Raum abzugeben. Dass die elektrische Flächenheizung praktisch keinem Verschleiß unterliegt und man davon ausgehen kann, dass das Wärmeabgabesystem in Form von Heizkabel oder Heizmatten die Baulebzeit überdauert, macht sie zusätzlich zu einem nachhaltigen System. Außerdem sind sie völlig wartungsfrei, da keine beweglichen Teile zum Einsatz kommen.
Beide Systeme – Infrarotheizung und elektrische Fußbodenheizung – eignen sich in der Sanierung durch die einfache Installation und schnelle Reaktionszeit ideal für eine temporäre Nutzung im Badezimmer, Homeoffice oder für jeden Bereich im Haus, der zusätzliche Wärme benötigt.
Im Rahmen einer Sanierung kann eine Speicherheizung eine geeignete Möglichkeit sein, Gebäude schnell und einfach zu beheizen und das ohne großen Installationsaufwand. In Kombination mit intelligenter Regeltechnik und der Option, moderne Lüftungssysteme zu integrieren, verwandeln sich die klassischen Nachtstromspeicher in moderne Energiemanager.
Ein besonders energieeffizientes Heizen für selten genutzte Räume oder kurzfristiges Zuheizen, beispielsweise in der Übergangszeit, stellt eine Konvektorheizung dar. Wer schnelle Wärme benötigt, kann hier auf Konvektoren und Lüfter zurückgreifen. An der Wand fest installierte oder auch steckerfertige Geräte für den mobilen Einsatz erlauben eine sehr genaue Regelung der Temperatur sowie der Absenk- oder Ausschaltzeiten. Mit entsprechenden, modernen Steuerungssystemen steht die volle Heizungsleistung ohne Zeitverzögerung und Leistungsverlust an Ort und Stelle zur Verfügung. Diese ausgereifte und zuverlässige Heiztechnik eignet sich in Niedrigenergie- oder Passivhäusern ebenso als vollwertige Raumheizung.
Elektrische Heizsysteme und ihre Vorteile
Je nach Anwendungsfall lässt sich sowohl im Neubau als auch im Rahmen einer thermisch-energetischen Sanierung mit elektrischen Heizsystemen, allen voran in Verbindung mit einer PV-Anlage, ein Maximum an Energieeffizienz erzielen und bleibt dabei leistbar für den Nutzer. Elektrische Heizsysteme benötigen keinen Heizraum. Es müssen darüber hinaus keine Brennstoffe bevorratet werden und die bessere Dämmung von Gebäuden lässt den Verbrauch stetig sinken. Der Energieverbrauch ist jederzeit am Zähler ablesbar und lässt sich so immer gut im Auge behalten. Jeder Raum hat sein eigenes Thermostat und ist nicht von einem zentralen Wärmeerzeuger abhängig, welcher in Betrieb sein muss, wenn beispielsweise nur ein Raum geheizt werden soll. Deshalb und aufgrund der schnellen Heizreaktion eignen sich die Systeme auch ideal für die zusätzliche Beheizung von Räumen neben schon bestehenden Heizsystemen.
Natürlich spielt im täglichen Verbrauch auch das Nutzerverhalten eine wesentliche Rolle. So spielt neben der richtigen Raumtemperatur auch das richtige Abdichten und Schließen der Vorhänge oder Rollläden eine wichtige Rolle. Aber Achtung: Heizkörper dürfen nicht durch Vorhänge oder Möbelstücke abgedeckt sein. Auch dem richtigen Lüften kommt eine große Bedeutung zu. Bei gekippten Fenstern erfolgt sehr wenig Luftaustausch. Nicht zu vergessen das richtige und regelmäßige Entlüften von Heizkörpern.
Im Fokus der Elektroheizung Österreich, einem Netzwerkpartner des FEEI – Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie – steht die Förderung von wirtschaftlichen Gebäudekonzepten für leistbares und gesundes Wohnen und Arbeiten durch den Einsatz von elektrisch erzeugter Wärme und elektrisch erzeugtem Warmwasser. Zu seinen Mitgliedern zählen die führenden Hersteller bzw. Importeure sowie der Großhandel: Rexel Austria GmbH, Sonepar Österreich GmbH, Dimplex, ETHERMA Elektrowärme GmbH, Danfoss GmbH, Vaillant Group Austria GmbH, Stiebel Eltron GmbH, Vitramo GmbH.