Prof. Dr.-Ing. Holger Hanselka wird der 11. Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. Der Senat der Fraunhofer-Gesellschaft wählte den derzeitigen Präsidenten des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) auf seiner Sitzung in Dresden einstimmig. Hanselka tritt die Nachfolge von Prof. Dr.-Ing. Reimund Neugebauer an, der nach fast elf Jahren an der Spitze der Fraunhofer-Gesellschaft sein Amt mit dem heutigen Tage einvernehmlich niederlegte.
»Holger Hanselka ist für Fraunhofer die richtige Person zum richtigen Zeitpunkt im richtigen Amt. Seine hohe wissenschaftliche Reputation, seine profunde Kenntnis der nationalen und internationalen Wissenschaftsorganisationen, seine jahrelange Erfahrung mit der Transformation und Weiterentwicklung wissenschaftlicher Einrichtungen sowie in der Führung von Institutionen zeichnen ihn aus. Darauf aufbauend bin ich sicher, dass er mit Gespür, Tatkraft und großer Leidenschaft Fraunhofer in Zeiten des herausfordernden stetigen Wandels in eine erfolgreiche Zukunft führen wird«, sagte die Vorsitzende des Senats der Fraunhofer-Gesellschaft, Hildegard Müller. Sie verwies auf die jahrelange Führungserfahrung Hanselkas unter anderem an der Spitze des Fraunhofer-Instituts für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF in Darmstadt. »Holger Hanselka versteht es, als Führungspersönlichkeit Menschen zu Höchstleistungen durch Zusammenarbeit anzuspornen. Genau dieser Teamspirit ist es, der Fraunhofer in eine erfolgreiche Zukunft führen wird.«
Bei der Jahrestagung der Fraunhofer-Gesellschaft, die zum Thema »Politische Souveränität durch wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit« am Donnerstag und Freitag (25./26. Mai) in Dresden tagt, dankte der Senat Prof. Dr.-Ing. Neugebauer für sein Engagement an der Spitze der Gesellschaft: »Reimund Neugebauer hat als Fraunhofer-Präsident mehr als ein Jahrzehnt den Hightech-Standort Deutschland geprägt und die Fraunhofer-Gesellschaft mit heute über 30 000 Mitarbeitenden zur weltweit führenden Institution für anwendungsorientierte Forschung ausgebaut«, sagte Hildegard Müller. Neue Forschungsfelder wie Energietechnologien, Quantentechnologien, Künstliche Intelligenz und Smart Farming wurden auf- und ausgebaut. Seit Neugebauers Amtsantritt stieg der Gesamthaushalt der Fraunhofer-Gesellschaft von 1,9 Milliarden Euro auf rund 3 Milliarden Euro an, die Zahl der Institute ist von 64 auf derzeit 76 gewachsen. »Für diese Leistung danken ihm der Senat und die gesamte Fraunhofer-Familie«, so die Vorsitzende des Senats der Fraunhofer-Gesellschaft, Hildegard Müller.
Hanselka: »Weltweite Spitzenstellung der Fraunhofer-Institute ausbauen«
Der 1961 in Oldenburg geborene Maschinenbauingenieur Holger Hanselka leitet seit 2013 das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und hat dies zurück in die Riege der Exzellenzuniversitäten geführt. Zuvor war er unter anderem Leiter des Fraunhofer-Instituts für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF in Darmstadt und von 2006 bis 2012 Präsidiumsmitglied der Fraunhofer-Gesellschaft. »Das Vertrauen des Senats der Fraunhofer-Gesellschaft ehrt und freut mich sehr. Das Amt des Fraunhofer-Präsidenten ist eines der spannendsten und gleichzeitig herausforderndsten in der deutschen Wissenschaft. Gemeinsam mit den 30 000 Mitarbeitenden werde ich mein Bestes geben, die Spitzenstellung, die Fraunhofer weltweit unter den führenden Forschungseinrichtungen innehat, auszubauen und das Profil von Fraunhofer zu stärken«, sagte Holger Hanselka.
In einer ersten Stellungnahme nannte Hanselka die weitere Internationalisierung der Fraunhofer-Gesellschaft und die Erarbeitung eines modernen Leitbilds als zentrale Aufgaben zu Beginn seiner Amtszeit: »Wir leben in einer Zeit massiver globaler Veränderungen und Herausforderungen. Da muss auch die Forschung bedarfsorientiert weltumspannender werden. Dazu braucht es Innovation, Kreativität und Kosmopolitismus nach außen und fundiertes Wissen, moderne Corporate-Governance-Strukturen, neue Formen der Zusammenarbeit und ein kraftvolles, gemeinsames und von Vertrauen geprägtes Leitbild nach innen«, sagte Holger Hanselka.
Derzeit laufen Gespräche zwischen allen Beteiligten mit dem Ziel eines schnellstmöglichen Amtsantritts von Prof. Dr.-Ing. Hanselka. Bis dahin wird die Fraunhofer-Gesellschaft interimistisch von Dr. Sandra Krey, Vorständin für Finanzen und Controlling, geführt.