Gasunabhängigkeit von Russland nur über Investitionen in die Gasinfrastruktur

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Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) unterstützt auf wissenschaftlicher Basis das Ziel einer gesicherten Energieversorgung nach dem letzten Stand der Technik. Angesichts des Krieges in der Ukraine und der jüngsten Entwicklungen in Russland selbst, muss nach Ansicht der ÖVGW die Unabhängigkeit von russischem Gas als zentrales Ziel der aktuellen Energiepolitik gesehen werden. „Eine tatsächliche Diversifizierung der Gasversorgung kann jedoch nur durch entsprechende Gasinfrastrukturausbauten erreicht werden“, so Ing. Mag. Stefan Wagenhofer, Vizepräsident der ÖVGW. Dies ist dringend notwendig, um Gas auch aus anderen Quellen nach Österreich zu bringen und um die Potenziale Erneuerbarer Gase im Inland zu heben.

ÖVGW fasst die erforderlichen Maßnahmen zusammen:

Aktuell ist das österreichische Gasfernleitungsnetz dafür ausgelegt, Gas von der Slowakei nach Deutschland bzw. nach Italien und Slowenien durch Österreich zu transportieren. Um diesen Fluss im erforderlichen Ausmaß auch in die Gegenrichtung zu ermöglichen, sind die Infrastrukturausbauten auf österreichischer Seite aus Richtung Deutschland (WAG Loop) und aus Slowenien (Entry Murfeld) besonders relevant. Zu den erforderlichen Infrastrukturausbauten zählen neben kleineren Lückenschlüssen bei den Transportleitungen (WAG Loop) auch beispielsweise Anpassung der gastechnischen Einrichtungen, insbesondere Verdichter und Messtechnik müssen für die neuen Gasflussrichtungen adaptiert werden. Zudem braucht es eine länderübergreifende Abstimmung und entsprechende politische Unterstützung, damit auch in den vorgelagerten Netzen, wie Deutschland und Italien, entsprechende Ausbauten zur Verstärkung der Gastransportmöglichkeiten nach Österreich erfolgen.

  • In diesem Zusammenhang wäre es aus ÖVGW-Sicht wichtig, dass gleichzeitig mit dem Ausbau der Gasinfrastruktur zur Diversifizierung der Lieferländer auch die Infrastruktur fit für 100 % Wasserstoff gemacht wird. Dieselben Leitungen, die kurzfristig für den diversifizierten Transport von Erdgas verwendet würden, könnten dadurch in Zukunft für die Verteilung erneuerbaren Wasserstoffes herangezogen werden.
  • Der Ausbau der heimischen Produktion von Grünen Gasen (Biomethan und Wasserstoff) und die Steigerung der konventionellen Gasproduktion in Österreich können einen entscheidenden Beitrag zur Reduzierung der Abhängigkeit Österreichs von ausländischen Gasimporten leisten und gleichzeitig dem Klimaschutz nutzen. Zudem stärkt die heimische Produktion von Grünen Gasen auch die regionale Wertschöpfung und so den Wirtschaftsstandort Österreich.
  • Die ÖVGW würde außerdem eine Verlängerung der strategischen Gasreserve begrüßen, um gesicherte Speichermengen auch in den folgenden Wintern zur Verfügung zu haben.

Der Infrastrukturausbau ist unumgänglich, um Österreich auch technisch in die Lage zu versetzen, größere Gasmengen aus nicht-russischen Quellen physisch nach Österreich transportieren zu können. Wagenhofer merkt abschließend an: „Eine Diversifikation der Gasversorgung und die damit einhergehende Erhöhung der Versorgungssicherheit ist gleichzeitig auch ein strategischer Ausbau des Gasnetzes für den zukünftigen Wasserstofftransport“.

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