Gas-Transit durch Ukraine möglich, solange Leitung nicht beschädigt ist

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Bezugnehmend auf Meldungen, wonach der ukrainische Energiekonzern Naftagas angekündigt hätte ab 2025 kein russisches Gas mehr Richtung Westen durchzuleiten, geht die E-Control nach wie vor davon aus, dass solange die Transportleitungen nicht beschädigt sind, Transitflüsse grundsätzlich weiter durchgeführt werden können. Es gibt klare Vorgaben im EU-Recht, wonach freie Transportkapazitäten von Fernleitungsnetzbetreibern transparent und nicht-diskriminierend angeboten werden müssen.

Österreich bereitet sich vor

Dessen ungeachtet bereitet sich Österreich seit Beginn des Krieges auf die Situation vor, dass die Gasflüsse über die Ukraine nicht mehr möglich sind: Es sind von politischer Seite Maßnahmen zur Speicherbefüllung gesetzt worden und mit dem Gasdiversifizierungsgesetz Maßnahmen zur Unterstützung von Diversifizierungen der Gasflüsse. Zudem haben auch die Gasverbraucher:innen auf die gestiegenen Preise reagiert und Gas eingespart.

Von regulatorischer Seite hat die E-Control den Antrag des österreichischen Netzbetreibers Gas Connect Austria bezüglich des WAG Teil-Loops als wichtigem Leitungsprojekt genehmigt. der eine Erhöhung der Importkapazitäten aus Deutschland ermöglicht. Dieser neue Leitungsabschnitt ermöglicht eine Erhöhung der Importkapazitäten aus Deutschland. Er muss jetzt umgehend gebaut werden, was in der Verantwortung des Netzbetreibers Gasconnect Austria liegt.

Gleichzeitig überwacht die E-Control u.a. die Vorsorge von Speicherbevorratungen der Gaslieferanten für die Haushaltskunden und die Fernwärme, die aus Gas erzeugt wird.

Europäische Zusammenarbeit ist notwendig

Grundsätzlich sind aktuell ausreichend Gasmengen auf dem europäischen Gasmarkt verfügbar. Es ist auch wichtig, dass die Diversifizierungsbemühungen der Mitgliedsstaaten mit bestehenden Verträgen mit Gazprom Export auf europäischer Ebene unterstützt werden, d.h. dass Transite durch andere Länder nicht mit zusätzlichen Entgelten belegt werden und sichergestellt ist, dass im Fall der Fälle auch 100% der Gasmengen nach Österreich transitiert werden können. Die Gaslieferanten sind gefordert, hier über Gas- und Transportverträge die Versorgung Österreichs sicherzustellen und das auch unter dem Gesichtspunkt, dass seitens EU und Österreich die Gasmengen aus Russland reduziert bzw. auslaufen werden.

Weitere Schritte in Österreich

An weiteren nationalen Maßnahmen ist vor allem eine beschleunigte Genehmigung für den Ausbau des Fernleitungsnetzes für die Importe (WAG Teil-Loop) wichtig, sowie die längerfristige Sicherstellung der strategischen Gasreserve und die Gasdiversifizierung über andere Lieferwege. Maßnahmen zur Reduktion des Gasverbrauchs unterstützen natürlich weiterhin alle Maßnahmen.

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