Erst testen, dann kaufen: Tragen Gratisproben und Mietmodelle zu mehr Nachhaltigkeit bei?

Foto: Einkaufen © Erik Mclean @introspectivedsgn

Neue Artikel beim Einkauf wecken das Verlangen, sie einfach mal auszuprobieren. Ein solcher Kauf geht immer mit einem Risiko einher – denn über Qualität, Geschmack und persönliches Fazit ist im Vorfeld nichts bekannt. Wer ein solches Produkt anschließend entsorgen muss, schadet der Umwelt eindeutig.

Der Verschwendung stellen sich mittlerweile auch Schnäppchenportale entgegen. So findet man Gratisproben bei Mein Deal, die ein unkompliziertes und kostenloses Ausprobieren vor dem eigentlichen Kauf möglich machen. Das trägt zur Nachhaltigkeit bei und schont gleichzeitig den Geldbeutel des Verbrauchers. Welche Möglichkeiten es heute dank umfangreicher Mietmodelle noch gibt, wird nachfolgend erläutert.

Miete in fast jedem Bereich möglich – die Auswahl ist gestiegen

Menschen mieten Häuser und Wohnungen, einen Garten und vielleicht sogar ein Auto. Tatsächlich hat sich der Miettrend aber deutlich zum Nachhaltigkeitstrend ausgeweitet, selbst im Bereich Fashion muss heute niemand mehr kaufen. Ob Technik, Bekleidung oder auch Nutzgeräte – wer nicht direkt zum Kauf greifen möchte, hat die Möglichkeit, gegen ein Entgelt die benötigten Produkte zu mieten. Aber lohnt sich das im Sinne der Nachhaltigkeit
? Und wenn ja, warum?

Für jedes neu gekaufte Produkt wurde eine Produktionskette in Gang gesetzt. Es werden Rohstoffe verbraucht, die Produktion selbst verursacht in den meisten Fällen CO₂. Am Ende der Wertschöpfungskette steht schließlich die Entsorgung. Ein gutes Beispiel ist der Bereich Fashion.

Mietmodelle liegen immer mehr im Trend

Der Trend geht eindeutig zur Nachhaltigkeit und zur Steigerung der Wertschöpfung. „Wegwerfkleidung“, die unter menschenunwürdigen Gesichtspunkten produziert wurde, befindet sich auf dem absteigenden Ast. Mit dem Mietmodell hat sich nun sogar die Option ergeben, selten getragene Kleidungsstücke nicht zu kaufen, sondern kurzfristig auszuleihen.

Wer kennt es nicht: Der teure Anzug wird nur zweimal im Jahr zu Familienfeiern getragen, das Ballkleid für den besonderen Abend hängt nach wenigen Stunden für immer im Schrank. Unter dem Trendbegriff „Slow Fashion“ etabliert sich die Option, solche und andere Kleidungsstücke nicht mehr zu kaufen, sondern für den benötigten Zeitraum zu mieten. Es ist eine Alternative zu Secondhand, die ganz nebenbei auch noch den Platz im Kleiderschrank schont!

Secondhand vs. Mietkleidung – was lohnt sich wann?

Für wen lohnt sich die Shoppingtour auf dem zweiten Markt und für wen ist es sinnvoller, ein Kleidungsstück zu mieten? Das lässt sich anhand der folgenden Punkte ganz einfach ausmachen:

  • Häufig getragene Basics können auf dem zweiten Markt gekauft werden
  • Einmalig oder selten genutzte Kleidungsstücke sind als Mietmodelle perfekt
  • Wer weniger Platz in der Garderobe beanspruchen möchte, mietet Mode einfach
  • Um einfach mal was Neues auszuprobieren, ist gemietete Kleidung gut geeignet

Die Vorteile liegen auf der Hand: Je länger Kleidungsstücke in Verwendung bleiben, desto weniger muss produziert werden. Das verbessert auf der einen Seite die Arbeitsbedingungen bei der Herstellung von Kleidung und reduziert andererseits die Menge der entsorgten Stücke. Denn tatsächlich landen nicht nur unbrauchbare T-Shirts, Jeans und andere Kleidungsstücke im Müll. Oft werden Dinge entsorgt, die aus persönlichen Gründen nicht mehr genutzt werden.

Hohe Umweltbelastung durch unnötigen Konsum

Die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind zwei zentrale Elemente auf dem Weg zu einer lebenswerten Erde. Dabei werden von Regierungen bereits wichtige Themen wie erneuerbare Energien und CO₂-Reduktion angestrebt und umgesetzt. Der Verbraucher jedoch neigt bisweilen dazu, eigene Problembereiche nicht zu erkennen und so unbewusst zu einer vermeidbaren Umweltbelastung beizutragen.

Ein großes Problem ist der Konsum – denn durch ständige Weiterentwicklungen und Trends neigen Menschen dazu, unnötig und zu viel zu kaufen. Hinzu kommt, dass viele Güter nicht im Sinne der Reparierbarkeit oder Haltbarkeit produziert werden, sondern im Hinblick auf eine Steigerung des Umsatzes. Das trägt langfristig dazu bei, dass die Umweltbelastung zunimmt und das Thema Nachhaltigkeit nicht effizient genug umgesetzt werden kann.

Bewusstsein für Auswirkungen des eigenen Konsums fehlen vielerorts noch

Problem dabei: Das Bewusstsein für die Auswirkungen des eigenen Konsums fehlt in vielen Bereichen noch. Allerdings lässt es sich an einem ganz simplen Beispiel veranschaulichen. Wer eine Tasse Kaffee genießt, spürt das angenehm entspannende Gefühl, einen aromatischen Geschmack. Dass hinter dieser Kaffeetasse der Anbau von Pflanzen, die Gewinnung von Bohnen, der komplexe Prozess der Röstung und der Bohnentransport stehen, ist im Bewusstsein nicht vorhanden.

Die „nebenbei“ getrunkene Tasse Kaffee auf dem Weg zur Arbeit – inklusive der Entsorgung des Rests – ist somit weit mehr als nur ein Getränk, sondern ein echter Lastfaktor für die Umwelt. Konsum lässt sich nicht völlig vermeiden, das wäre auch nicht im Sinne der Wirtschaft. Es ist aber möglich, das eigene Konsumverhalten zu hinterfragen und zu eruieren, welche Anschaffungen wirklich nötig sind.

Mit Testprodukten gezielt die Umwelt schonen und Müll reduzieren

Um beim Beispiel des Kaffees zu bleiben: Wer eine neue Sorte ausprobieren möchte, hat im Supermarkt oft nur die Möglichkeit, 500 Gramm des Produkts zu kaufen. Schmeckt der Kaffee nicht, wird er in den meisten Fällen entsorgt. Ein großer Teil des Aufwands hinter der Produktion landet folglich im Müll. Gäbe es nun die Option, die neue Sorte über ein Testprodukt zu probieren, würde diese Entsorgung vermieden werden.

Konsum ist wirtschaftlich hilfreich, das Bruttoinlandsprodukt soll steigen. Mit mehr Nachhaltigkeit auf allen Seiten ist es aber möglich, trotz steigendem Konsum die Reduktion der CO₂-Belastung voranzutreiben.

Warum das Thema Nachhaltigkeit so wichtig ist, lässt sich im nachfolgenden Video wunderbar erkennen:

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Entsorgung ungeliebter Produkte – mit einem Testartikel wäre das nicht passiert

„Gefällt mir nicht, schmeckt mir nicht, brauche ich nicht.“ Allein im Bereich Lebensmittel werden in Privathaushalten pro Jahr rund elf Millionen Tonnen weggeworfen. Zahlen, die angesichts des Welthungers und des schnell voranschreitenden Klimawandels erschreckend sind. Dabei steckt hinter dem verschwenderischen Umgang mit Lebensmitteln oft gar keine Absicht. Produkte werden im Überfluss gekauft und schließlich nicht verwertet.

Wer die Reste des Essens nicht einfrieren kann oder vom Geschmack nicht überzeugt ist, entsorgt sie. Dieses Risiko besteht – wie eingangs bereits erläutert – vor allem bei Produkten, die neu auf dem Markt sind. Die neue Limo verspricht ungeahnte Genüsse, wird ansprechend präsentiert und die Neugier ist geweckt. Beim ersten Öffnen wirkt noch alles wunderbar, beim ersten Schluck verzieht sich dann aber das Gesicht.

Viele unnötige Käufe und Verschwendung mit Testprodukten vermeiden

Die eigenen Erwartungen werden nicht erfüllt, das Produkt schmeckt einfach nicht. Schnell die Reste (mehr als ¾ der Flasche) in den Ausguss kippen und die Flasche entsorgen. Ein Kauf, der hätte vermieden werden können. Kostenlose Testprodukte sind für Händler letztlich eine Marketingmethode. Denn sie versuchen, die Aufmerksamkeit der Kunden zu generieren.

Diesen Werbeeffekt können sich Menschen jedoch im Alltag zunutze machen. Indem neue Kosmetikprodukte, Getränke, Dienstleistungen oder auch Lebensmittel erst getestet und dann gekauft werden. Selbst wenn in diesem Fall ein kleiner Rest entsorgt werden muss, wurde kein vollständiges Produkt gekauft und weggeworfen.

Automobilindustrie verändert sich – Carsharing statt Kaufen

Sharing is Caring – dieser Leitspruch macht sich auch in der Automobilindustrie breit. Immer mehr Menschen setzen nicht mehr auf den eigenen Wagen, sondern mieten ihren fahrbaren Untersatz. Das lohnt sich vor allem dann, wenn der Besitzer nicht aufs eigene Auto angewiesen ist. Öffentliche Verkehrsmittel sollen dazu beitragen, die Menschen vom Auto zu trennen.

Es gibt aber Situationen, in denen der eigene fahrbare Untersatz die sinnvollere Lösung ist. Und genau in diesen Momenten kann es hilfreich sein, zu mieten statt zu kaufen. Mittlerweile haben sich die Angebote vor allem in Großstädten deutlich verbessert. Wer mobil sein möchte, findet oft ein umfangreiches Angebot. Es besteht unter anderem aus:

  • Autos, die am Wunschort abgeholt und abgestellt werden können
  • E-Scooter für die kleine Strecke zwischendurch
  • Motorisierte Roller, die flexibel von A nach B bringen
  • Fahrräder für die natürliche Fortbewegung

5 Gründe, wann es sinnvoller ist zu mieten, anstatt zu kaufen

Mieten oder kaufen? Wann lohnt es sich, von einem Kauf abzusehen und ein Produkt lieber zu mieten? Die nachfolgenden 5 Gründe bringen Licht ins Dunkel:

  1. Geringe Nutzungsdauer: Baumaschinen, Elektrogeräte und andere Artikel, die nur kurzfristig oder phasenweise genutzt werden, sind hervorragend zum Mieten geeignet.
  2. Weitergabe nach Gebrauch: Wer sein altes Smartphone nach der Nutzung an Dritte weitergibt und damit die Wertschöpfung aufrechterhält, kann kaufen.
  3. Platzkapazitäten: Wenn nur wenig Platz für gekaufte Dinge vorhanden ist, kann sich das Mietmodell lohnen.
  4. Kurzfristige Nutzung: Anstatt jedes Jahr ein neues Handy zu kaufen und das andere zu entsorgen, lohnt es sich zu mieten.
  5. Weniger Ballast: Wer sich nicht mit Produkten belasten möchte, mietet sie und gibt sie anschließend zurück.

Testprodukte abstauben – so lernen Verbraucher Produkte kennen

Die Sache mit den Testprodukten klingt interessant. Ein Problem dabei ist, dass viele Verbraucher gar keine Kenntnis über die Beschaffung haben. Zwar gibt es im Supermarkt an der Ecke ab und an den Probierstand, für jedes Produkt trifft das aber nicht zu. De facto gehen immer mehr Händler dazu über, kostenlose Produktproben für ihre Kunden anzubieten. Schnäppchenportale im Internet sortieren solche Angebote nach Relevanz und ermöglichen Interessenten so, einen Überblick zu bekommen.

Wer ein Testprodukt in Anspruch nehmen möchte, fordert es meist via E-Mail einfach an. Wenn zu einem ganz bestimmten Wunschprodukt kein Testartikel verfügbar ist, kann der Händler mit einer E-Mail angefragt werden. Manchmal erklären sich Produzenten bereit, ein Testpaket zu verschicken, um das Interesse an den eigenen Produkten zu wecken.

Fazit: Überdachter Konsum schont die Umwelt und den Geldbeutel

Wer beim Einkaufen stärker darauf achtet, keine unnötigen Produkte zu erwerben, trägt auf kleiner Ebene zum Klimaschutz bei. Die Energiewende und der Schutz unserer Umwelt sind nur dann möglich, wenn Privatpersonen und Industrie zusammenarbeiten. Aber es hat auch noch in anderen Bereichen Vorteile. So schont der Verzicht auf unnötige Produkte auch den eigenen Geldbeutel. Vor allem langfristig gesehen sparen Konsumenten jede Menge Geld.

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