Borealis gibt bekannt, dass die Abwasserreinigungsanlage am integrierten Produktionsstandort in Schwechat nun vollständig betriebsbereit ist. So setzt das Unternehmen einen weiteren Schritt in seiner „Goal Zero“-Strategie, die je nach Bereich die Ziele „Null Unfälle“, oder „Null Emissionen“ (und in diesem Fall „Null Kunststoffverlust“) verfolgt.
Erfolgreiche Tests der mehrstufigen Anlage, die im November 2019 installiert wurde, zeigen, dass sie die Risiken unbeabsichtigter Kunststoffverluste nun noch effektiver als zuvor senkt. Borealis investierte rund EUR 6 Millionen in die spezifisch konzipierte Filteranlage, die das Ergebnis einer umfassenden und produktiven Zusammenarbeit mit österreichischen Universitäten und Technologieanbietern ist.
Neue Filteranlage nutzt beste Technik
Als verantwortungsbewusstes Unternehmen hat sich Borealis dazu verpflichtet, die Nachhaltigkeit in seinen eigenen Betrieben und entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu verbessern, indem es danach strebt, Kunststoffverluste gänzlich zu eliminieren.
Die neue Filteranlage in Schwechat ist das jüngste Beispiel konkreter Maßnahmen, die auf betrieblicher Ebene gesetzt werden, um das Ziel von null Kunststoffverlusten („Zero Pellet Loss“ – eine Initiative der Kunststoffindustrie, um Verluste von Kunststoff-Rohstoff durch Optimierungsprozesse und breit angelegte Informationskampagnen zu minimieren) zu erreichen. Regelmäßige interne Kontrollen der Abwasserströme stellen sicher, dass die Emissionen stets innerhalb der strengen gesetzlichen Grenzwerte bleiben.
Borealis‘ Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Wien (TU Wien) und der Technischen Universität Graz (TU Graz) machte wesentliche Fortschritte im Rahmen der Weiterentwicklung der Abwasserreinigungsanlage in Schwechat möglich. Da zu Beginn des Projekts festgestellt wurde, dass es keine Standardlösungen gibt, die eine bessere Performance als die bestehenden Anlagen liefern, arbeiteten Borealis‘ Techniker eng mit Wissenschaftlern dieser Universitäten zusammen, um neuartige Wege zur Messung des Kunststoffgehalts im Wasser zu finden. In der Folge wurden neue Systeme entwickelt, um derartiges Material aus dem Abwasser zu entfernen.
Die Ende 2019 am Standort Schwechat installierte, spezifisch entwickelte Filterinfrastruktur umfasst zwei separate Filtersysteme zur mehrstufigen Reinigung von belastetem Wasser. Das neuartige System ist in der Lage, ein breites Spektrum an Partikelgrößen, von einigen Millimetern bis zu extrem kleinen Teilchen der unlöslichen Feststoffe im niedrigen Mikrometerbereich, zu filtern. Die Anlagen sind den bestehenden Abscheidern nachgelagert und fungieren als zusätzliche Sicherheitsbarriere. Eine Studie der TU Wien bestätigt, dass durch das Filtersystem wesentliche Fortschritte gemacht wurden, was die Reinheit des Abwassers anbelangt.
„Die Reinigungskapazitäten, die wir in Schwechat hatten, waren bereits vorher gut, aber das aufgerüstete System ist in puncto Komplexität und Leistungsfähigkeit in Europas Kunststoffindustrie einzigartig“, erklärt Borealis‘ Vorstandsvorsitzender Alfred Stern. „Die Entwicklung von Innovationen für ein nachhaltigeres Leben gemeinsam mit unseren Partnern aus der Wissenschaft sowie bedeutende Investitionen in derartige Upgrades steigern unsere „Operational Excellence“. Wir haben vor, unsere Verpflichtung zur Reduzierung der Kunststoffverluste einzuhalten, um unser „Goal Zero“ – Null Verluste-Ziel – zu erreichen.“
Neben den betrieblichen Maßnahmen umfasst Borealis‘ „Zero Pellet Loss“-Initiative eine breite Palette an Aktivitäten innerhalb der Branche. Borealis war einer der ersten Unterzeichner von Operation Clean Sweep® (OCS), einem internationalen Programm, das von der Society of the Plastics Industry und dem American Chemistry Council ins Leben gerufen wurde. In Europa wird dieses Programm von PlasticsEurope koordiniert. Im Jahr 2019 leistete Borealis einen Beitrag zum Entwurf strenger neuer Bestimmungen. In Österreich ist Borealis ein Partner des „Zero Pellet Loss“-Pakts, der ähnliche Ziele wie das OCS-Programm verfolgt.