Baum des Jahres 2024 – Die Stiel- und die Traubeneiche

Bild: Stieleiche

Der Verein Kuratorium Wald ernennt in Kooperation mit dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft den Baum des Jahres. Mit der Stieleiche (Quercus robur) und der Traubeneiche (Quercus petrea) werden 2024 gleich zwei Baumarten zum Baum des Jahres gekürt. Die beiden für Mitteleuropa bedeutsamen Eichenarten ähneln sich sehr und werden deshalb 2024 gemeinsam vor den Vorhang geholt.

Von allen in Europa vorkommenden Eichenarten ist die Stieleiche die am weitesten verbreitete. Sie besiedelt fast ganz Europa und hat ihren Verbreitungsschwerpunkt in tieferen Lagen, wo sie besonders in Augebieten und bodenfeuchten Ebenen als typische Baumart vorkommt. Die Traubeneiche bevorzugt deutlich trockenere Standorte und ein gemäßigtes Klima, ihr Verbreitungsareal ist dementsprechend kleiner als das der Stieleiche.

Beide Baumarten haben seit jeher eine wichtige Bedeutung für den Menschen. Das Holz sowohl der Stiel- als auch der Traubeneiche weist eine besondere Beständigkeit, Festigkeit und Dichte auf und gehört daher zu den wertvollsten und wichtigsten europäischen Edellaubhölzern. Seine Nutzungsmöglichkeiten sind vielfältig und es findet Verwendung in den unterschiedlichsten Bereichen wie im Möbelbau, Innenausbau und Brückenbau, in der Drechslerei und Schnitzerei, als Furnierholz, Fass- und Pfahlholz sowie als Bau- und Konstruktionsholz. In früherer Zeit waren auch die Rinde und die durch Eiablage der Gallwespe entstehenden Galläpfel von großer Bedeutung. Sie waren wichtige Grundlagen für die Gerberei und zur Herstellung von Farben und Tinte. Die Früchte der Eichen, die Eicheln, hatten eine große Relevanz insbesondere für die Schweinemast. Abgesehen von ihrer vor allem historischen wirtschaftlichen Nutzung als Tierfutter dienen die Früchte vielen wildlebenden Tieren als Nahrung und werden durch sie auch verbreitet. Die Früchte der Stieleiche sind deutlich gestielt, während die Früchte der Traubeneiche nur kurz gestielt sind und in kleinen Grüppchen (Trauben) wachsen.

Die beiden sommergrünen Laubbäume mit ihren typisch gelappten Blättern werden zwischen 20 und 40 Meter hoch und können bis 1000 Jahre alt werden, in Ausnahmefällen auch weit darüber hinaus.

Stiel- und Traubeneichen sind Tiefwurzler und daher sehr sturmfest. Die Stieleiche ist ebenfalls für ihre symbiontischen Beziehungen mit einer Vielzahl an Mykorrhizapilzen wie z.B. dem echten Trüffel (Tuber magnatum, Tuber melanosporum) bekannt.

Weitere spannende Informationen zu diesen beiden bedeutsamen Baumarten, über ihre Gemeinsamkeiten, Ähnlichkeiten und was sie voneinander unterscheidet, erfahren Sie ab dem 25.4.2024 (Tag des Baumes) auf der Website des Kuratorium Wald, sowie in der Broschüre und dem Plakat zum Baum des Jahres.

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