Bauen im Zeichen des Klimaschutzes

Foto: Teresa Liberto, Bernadette Luger, Günter Steinbauer, Anita Reiter © FCP

Die Wiener Ingenieurbüros FCP und VCE haben 2020 die Klimaschutz- und Nachhaltigkeits-Initiative im Bauwesen, kurz „KliNa“, ins Leben gerufen und 2022 den KliNa-Tag als einen Tag im Zeichen des Klimaschutzes im Bauwesen etabliert. Das Ziel von KliNa ist die kritische Auseinandersetzung aller Beteiligten und die Umsetzung klimafreundlicher Projekte in den Bereichen Bauen, Sanieren und Mobilität. Beim diesjährigen KliNa-Tag widmete man sich kritisch der Frage „Wir bauen Klimaschutz! Bauen wir Klimaschutz?“. Im Sinne der Nachhaltigkeitsinitiative wurde die Veranstaltung mit mehr als 100 Teilnehmer:innen als zertifiziertes Öko-Event abgehalten.

Bauen wir Klimaschutz?

Die aktuellen Zahlen des Umweltbundesamtes bestätigen einmal mehr, dass die Baubranche und hier vor allem der Bau- und Verkehrssektor, über das größte Potenzial für CO2-Einsparungen verfügt. Darüber diskutierten Vertreter:innen aus Wissenschaft und Wirtschaft am KliNa-Tag 2023. Sie lieferten Fachvorträge, Erfahrungsberichte und Best-Practice-Beispiele über Nachhaltigkeitsthemen im Bauwesen wie z.B. die Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft oder Gebäudezertifizierungen.

„Der KliNa-Tag dient dem Wissensaustausch, der Vernetzung und der Diskussion. Ich denke wir sind uns alle einig, dass wir die Energiewende nur gemeinsam schaffen können“, so Hanno Töll, von der FCP.VCE KliNa-Initiative.

Bernadette Luger von der Stadt Wien, Magistratsdirektion Bauten und Technik, berichtete in Ihrem Vortrag „Zirkuläres Wien“ wie die Stadt Wien den Weg in die Kreislaufwirtschaft schaffen wird.

Teresa Liberto und Agathe Robisson von der TU Wien / Institut für Werkstofftechnologie, Bauphysik und Bauökologie, gingen in ihrem Vortrag der Frage nach, wie man mit alternativen Baustoffen CO2 einsparen kann.

Anita Reiter von Austrian Standards berichtete über die Notwendigkeit, einheitliche Regelungen bzw. nationale Standards für nachhaltiges Bauen zu schaffen und diese „grünen Bauregeln“ in der Praxis zu etablieren.

Günter Steinbauer von den Wiener Linien referierte über den Öffentlichen Nachverkehr als gelebten Klimaschutz.

Sanierungskonzepte für den Bestand

Mit „Sanierungskonzepte+“ unterstützt FCP.VCE die Dekarbonisierung des Gebäudebestandes. „Allein in Wien gibt es 600.000 Nutzungseinheiten, die mit fossilen Energieträgern ausgestattet sind. Der Großteil davon ist nur teilweise oder überhaupt nicht saniert. Diese Zahlen zeigen das große Potenzial, um die Ökologie in die Sanierung zu bringen“, so Dariusz Binkowski, Bauphysiker bei FCP.

Nach einem Erstgespräch mit dem Auftraggeber und einer Begehung der Immobilie erstellt FCP einen Green Flag Report, in dem die Handlungsempfehlungen mit priorisierenden Maßnahmen zusammengefasst und mit dem Auftraggeber besprochen werden. Im zweiten Schritt wird die Immobilie einer Detailbetrachtung in einer Variantenuntersuchung (Potenzialanalyse) unterzogen, bei der die thermisch-energetische Gebäudequalität und die Auswirkungen der Maßnahmen in Bezug auf Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Lebensdauer sowie Amortisation, also dem Gebäudewert der Immobilie nach der Sanierung, untersucht werden. In einem anschließenden Priorisierungsgespräch wird die endgültige Sanierungsvariante festgelegt und das „Sanierungskonzept+“, als finale Phase, anhand einer detaillierten Erfassung, optional anhand eines 3D-Modells, erstellt. Die thermisch-energetischen Berechnungen werden bei Bedarf anhand von Gebäudesimulationen durchgeführt und darauf basierend wird eine Wirtschaftlichkeitsberechnung aufgesetzt. Der Auftraggeber erhält am Ende ein maßgeschneidertes Sanierungskonzept für die Bestandsimmobilie, das Maßnahmen und deren Auswirkungen sowie optional ein Pre-Check für eine Gebäudezertifizierung enthält.

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