Die jährlich festzulegenden Gasnetzentgelte werden mit 1. Jänner 2024 für einen gasbeheizten Durchschnittshaushalt geringfügig ansteigen. Das hat die Regulierungskommission der E-Control entsprechend beschlossen. Je nach Bundesland machen die Netzentgelte rund 30% der gesamten Gasrechnung aus, der Rest entfällt auf die Kosten für die Gaslieferung sowie Steuern und Abgaben. „Für einen gasbeheizten Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 15.000 Kilowattstunden verteuern sich im österreichweiten Schnitt die Netzentgelte um drei Prozent bzw. 0,90 Cent pro Monat.“, rechnet der Vorstand der E-Control, Alfons Haber, vor.
Und er erläutert die Ergebnisse: „Die gegenständliche Novellierung der Netznutzungsentgelte basiert auf einem Mengengerüst mit einer durchschnittlich leicht gesunkenen Abgabemenge. Um witterungsbedingte Effekte zu glätten, basiert die Tarifierungsmenge auf dem arithmetischen Mittel der drei letztverfügbaren Jahre. Diese ist um 1,6 Prozent gesunken, wobei der Einsatz der Kraftwerke einen positiven Effekt hatte. Allerdings ist die diesjährige Entgeltentwicklung maßgeblich von den Kosten für die Beschaffung der Messdifferenzen und des Eigenverbrauchs sowie der Inflationsabgeltung beeinflusst.“
Deutliche Entgeltsteigerung in den Netzbereichen Wien, Vorarlberg und Tirol
„In den Bundesländern Wien, Tirol und Vorarlberg steigen hingegen die Gasnetzentgelte, hier haben Mengenrückgänge und notwendige sicherheitstechnische Investitionen zu Kostensteigerungen geführt. Es freut uns jedoch, dass wir in den Netzbereichen Steiermark, Niederösterreich und Kärnten trotz der hohen Inflation eine Senkung der Entgelte verzeichnen können“, erläutert der Vorstand der E-Control, Wolfgang Urbantschitsch.
Grafik: Gasnetzentgelte für Musterkunden ab 2024; Quelle: E-Control
Netzebene 2 mit deutlicher Senkung der Entgelte
In beinahe allen Netzbereichen kommt es auf der Netzebene 2 im Jahr 2024 zu Senkungen der Entgelte. „Die deutliche Steigerungen des Vorjahres konnten im heurigen Jahr zum großen Teil kompensiert werden, und es kommt für die Abnehmer der Netzebene 2 zu Senkungen. Diese Senkungen sind teilweise auf individuelle Kostenentwicklungen bzw. Mengenentwicklungen zurückzuführen – aber auch die Reduktion des mengenabhängigen Entgelts auf der Fernleitung hat hier positive Effekte.“, so Urbantschitsch. Im österreichischen Durchschnitt liegt die Senkung der Netzentgelte für einen größeren Musterkunden mit einer Abnahme von 90 GWh Energie bei 25 Prozent im Vergleich zu 2023.