Greenpeace kritisiert die neuesten Pläne der FIFA, die WM-Spiele 2030 auf drei Kontinenten austragen zu wollen, vehement. “Wenn ich Fans und Sportler zwinge um die Welt zu fliegen, und gleichzeitig Klimaschutz an die eigenen Fahnen hefte, weil ich etwa ein paar Bäume pflanze, dann ist das Betrug an uns und unserem Planeten”, sagt Ursula Bittner, Wirtschaftexpertin bei Greenpeace in Österreich. In ihrer eigenen Klimaschutzstrategie gibt die FIFA vor, bis 2030 ihre CO2-Treibhausgase um 50 Prozent zu reduzieren und bis 2040 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Greenpeace fordert die FIFA auf, glaubwürdige und wissenschaftlich nachvollziehbare Klimaschutzmaßnahmen zu setzen und die WM künftig nur in einem Land oder einer Region auszutragen.
Um die eigenen Klimaziele zu erreichen, setzt der Weltfußballverband unter anderem auf Kompensationen. Bei den Weltmeisterschaften werden im jeweiligen Austragungsort Projekte finanziert, die den CO2-Verbrauch der WM ausgleichen sollen. Oft werden bei solchen Kompensationsprojekten auf großen Flächen Bäume gepflanzt. “Das ist aber nicht mehr als ein moderner Ablasshandel und verschleiert dabei das größte Problem, die Anreise der Teams, Funktionäre und Fans. Bis zu 80 Prozent der CO2-Treibhausgase entstehen hier”, sagt Bittner. “Das zeigt die Absurdität von Kompensationen: Während die FIFA die Fußballgemeinschaft von einem Kontinent zum nächsten treibt, könnte sie sich klimaneutral nennen.” Zudem funktionieren Kompensationsprojekte oft nicht. Erst kürzlich wurden Recherchen von “The Guardian” und “Die Zeit” bekannt, dass mehr als 90 Prozent der Projekte de facto keine Emissionen einsparen.
Greenpeace fordert von der FIFA, die Austragung der Weltmeisterschaften auf ein Land oder eine Region zu begrenzen, auf CO2-Kompensationsprojekte vollständig zu verzichten und ihre Fans damit nicht zu täuschen. “Spieler und Fans wünschen sich klimaverträglichen Fussball”, so Bittner.