Wie Spiele zum Klimaschutz beitragen sollen

Foto: Wie Gaming zum Klimaschutz beitragen kann

Der aktive und indirekte Klimaschutz ist in aller Munde und vor allem Verbraucher, aber auch die Industrie setzt mehr und mehr auf Nachhaltigkeit. Längst ist es bekannt geworden, dass die Ressourcen endlich sind und dass der Umweltschutz eine der wenigen Chancen ist, dem Klimawandel entgegenzutreten. Neben dem Interesse an Umweltaktivitäten steigt aber auch der Erfolg der Computerspielbranche immer weiter an. Anbieter, wie NetBet Österreich, gehören längst zum Standard für viele Menschen, die Zerstreuung und Entspannung suchen. Die Beliebtheit von Spielen und die Wichtigkeit von Nachhaltigkeit hat dazu geführt, dass im Gaming eine Chance zur Förderung des Klimaschutzes gesehen wird!

Die eigene Stadt errichten – Kohlekraft oder Windenergie?

Wälder ziehen sich über die Grünfläche, ein Fluss fließt sanft und idyllisch vor sich hin. Plötzlich taucht die Planierraupe auf, bereit, all das Grün zu vernichten, um eine Stadt zu erbauen. Dieses Szenario schildert die ersten Momente im Spiel Cities: Skylines, was seit 2015 zu einem der beliebtesten Simulationsspiele in Europa gehört. Der Spieler beginnt mit nichts, außer 20.000 Euro und hat nun die Möglichkeit, seine Stadt zu errichten.

Der Erfolg ist von der Zufriedenheit der Bewohner abhängig und die setzen auf Nachhaltigkeit. Gamer, die auf Energie aus einem Braunkohlekraftwerk setzen, müssen nicht nur deprimierte Emojis ihrer Einwohner in Kauf nehmen, sondern erhalten Mitteilungen über ein integriertes Messenger-System, die mit ironischen Sprüchen die Kritik an der Investition in Kohle kundtun.

Zum Glück gibt es aber Alternativen, beispielsweise durch die Installation von Windrädern. Das wird dann auch prompt mit lobenden Worten der Bevölkerung unterlegt und der Spieler erkennt, worauf es beim Städtebau eigentlich ankommt. Vierspurige Straßen, Abgase, Kraftwerke und Müllverbrennungsanlagen sorgen für Abwertungen durch die Künstliche Intelligenz, nachhaltig bauende Spieler und solche, die auf Parkanlagen und Pflanzen statt Beton und Plattenbau setzen, werden gelobt.

Sims 4 mit neuem & klimabewusstem Spielprinzip

Das obige Beispiel zeigt, wie einfach sich das Thema Umweltschutz in die Welt der Computerspiele integrieren lässt. Ein weiteres Beispiel ist das millionenfach gespielte Highlight Sims, was mit einer neuen Version (Sims 4: Eco Lifestyle) noch mehr zum Thema Klimaschutz beitragen soll. Auch hier sind die virtuellen Charaktere vor die Herausforderung gestellt, aus einer Stadt voller Müll und Abgabe einen nachhaltigen Ort zu machen. Geothermische Häuser, Stromgewinnung durch Photovoltaikanlagen und Gemüse im Eigenanbau – all das wird den ökologisch lebenden Sims ermöglicht.

Werden die Maßnahmen entsprechend umgesetzt, soll sich die Spielewelt verändern, um dem Spieler eine Belohnung für seine Bemühungen zu suggerieren. Trotz aller Lehren, die damit aus dem Kultspiel gezogen werden können, wird der Spielspaß nicht reduziert. Die Aufgaben haben sich lediglich geändert. Während zuvor Licht im Haus durch ein Feuer im Kamin erzeugt wurde, konzentrieren sich umweltbewusste Sims nun auf die Installation ihrer Solaranlage auf dem Dach.

Die Anforderungen an ein lehrreiches Computerspiel

Lernen kann Spaß machen, doch wer zu einem Computerspiel greift, möchte nicht lernen, sondern Spielen. Und genau hier ist der große Anspruch an Spielehersteller, die sich dem Thema Nachhaltigkeit widmen möchten. Es geht nicht darum Lernsimulatoren zu erzeugen, die dann zwar einen hohen Weiterbildungseffekt haben, aber nicht mehr als klassisches Computerspiel gesehen werden können. Es geht viel mehr darum, das Thema Nachhaltigkeit ins Spielgeschehen mit einfließen zu lassen.

Fairerweise muss gesagt werden, dass sich nicht alle Spielarten dafür eignen. Während ein Spiel wie „Die Sims“ nahezu prädestiniert dafür ist, wichtige Umweltaspekte einfließen zu lassen und so die Normalität von Solar- und Windkraft, von Mülltrennung und Ressourcenersparnis fördern kann, sind Shooter wie Counter Strike hier völlig fehl am Platz. Wenn sich die Soldaten zum Krieg auf dem Schauplatz treffen, wird keiner davon zuvor mit seinem Teamkameraden einen eigens im Garten angebauten Apfel teilen.

Für die Macher der Spieleindustrie ist es also entscheidend, die passenden Gameplays zu ermitteln und dann dafür zu sorgen, dass ohne Beeinträchtigung des Spielers ein Sinn für Umweltschutz und Bewusstsein für die Natur geweckt wird.

Spielen selbst ein Risikofaktor für den Umweltschutz

Kritisiert wird auch immer wieder der Aspekt, dass das Gaming selbst mit dem Thema Nachhaltigkeit kaum zu vereinbaren ist. Für den Betrieb eines High-End Gaming-PCs werden immense Mengen an Strom benötigt, auch Spielekonsolen verbrauchen Ressourcen auf der einen Seite und Energie auf der anderen. Hier ist die Gaming-Industrie allerdings überzeugt davon, dass sich bis 2030 einiges ändern wird. Der ökologische Fußabdruck soll deutlich reduziert werden, was von Umweltaktivisten mit Spannung erwartet wird.

Durch eine optimale Zusammenarbeit von Wissenschaft und Gaming-Branche könnte es aber dennoch gelingen, den Einfluss der Branche auf die Entwicklung ganzer Generationen zu nutzen. Und seitens der Spieleindustrie herrscht Offenheit.

Welche Effekte eine solche Zusammenarbeit haben kann zeigte sich durch die Entwicklung des Spiels Beyond Blue. Die Aufgabe des Spielers besteht darin, zusammen mit einer Wissenschaftlerin im Pazifik zu tauchen. Durch Aufnahmen der BBC und durch breite und vor allem stimmige Informationen von Meeresbiologen konnte ein Simulator entwickelt werden, der einen echten Einblick ins Leben des Meeres und der Meeresbewohner gibt.

Experten sind überzeugt davon, dass ein Blick in entfernte Teile dieser Welt, über die sonst immer nur gesprochen wird, das Denken von Menschen nachhaltig beeinflussen kann. Wer einmal gesehen hat, wie zauberhaft und schützenswert die Welt unter Wasser ist, wird vielleicht beim nächsten Mal nicht noch einmal achtlos Plastik kaufen und es dann über den Hausmüll entsorgen.

Interaktive Games mit Auswirkung auf die reale Welt

Der Earth Day 2019 zeigte, welchen Einfluss ein Spiel selbst abseits des Bildschirms auf den Umweltschutz haben kann. Die Macher des beliebten Outdoor-Spiels Pokémon Go sorgten dafür, dass die Spieler Belohnungen erhielten, wenn sie sich an einer im realen Leben stattfindenden Aufräumaktion beteiligten. Auf diese Weise konnten Angaben zufolge mehr als 17.000 Menschen dazu bewegt werden, ihre Möglichkeiten zu nutzen und die Umwelt ein wenig ordentlicher zu gestalten.

Die Verknüpfung von spielerischen Belohnungen durch reale Taten ist ein ganz neuer Ansatz, der noch weitere Vorzüge für die Gamingwelt haben könnte. Mangelnde Bewegung ist für viele Spieler ein Problem, da das stundenlange Sitzen am PC zu Beschwerden führen kann. Durch interaktive Verbindungen zwischen Spielwelt und realer Welt ist es nicht nur möglich Beweglichkeit zu fördern, sondern auch dafür zu sorgen, dass Menschen sich mehr für die Umwelt engagieren und entsprechend im Spiel belohnt werden.

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