Wien setzt Hochwasserkommission zur Unterstützung von Betroffenen ein

Bild: 1000-jaehrliches Hochwasser am Wienfluss © Stadt Wien, Magistratsabteilung 45

Bei einem Mediengespräch im Rathaus zum Thema „Wiener Hochwassereinsatz und Hochwasserhilfe“ hat Bürgermeister Michael Ludwig gemeinsam mit Walter Hillerer, dem Leiter der Gruppe Sofortmaßnahmen, eine Bilanz der Hochwassersituation gezogen – und Maßnahmen zur Unterstützung der Betroffenen verkündet. 

„Ich möchte mich bei allen bedanken, den Einsatzkräften, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt und den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die Tage und Nächte für die Sicherheit der Wienerinnen und Wiener im Einsatz waren.“ so Bürgermeister Michael Ludwig. „Wien kann Hochwasser. Wir in Wien sind gut durch diese Krise gekommen.“  

Wiener Hochwasserkommission: finanzielle Hilfe der Stadt Wien

„Um jenen zu helfen, die das Hochwasser am schwersten getroffen hat, habe ich der Gruppe für Sofortmaßnahmen den Auftrag erteilt, die Wiener Hochwasserkommission ins Leben zu rufen. Sie wird ab sofort tätig sein und betroffene Wienerinnen und Wiener unterstützen. Wir in Wien lassen niemanden zurück!“ so Bürgermeister Michael Ludwig. 

Im Katastrophenfondsgesetz für Wien ist eine Quote zwischen 20 und 50 Prozent angeführt. „Ich habe veranlasst, dass die Höchstquote mit bis zu 50 Prozent erfüllt wird – mit einer maximalen Deckelung der Schadenssumme von bis zu 100.000 Euro“, so der Bürgermeister. 

„Morgen, Mittwoch, startet die mobile Hochwasserkommission der Stadt Wien. Die mobile Einsatzzentrale ist für Betroffene direkt vor Ort eingerichtet“, so Walter Hillerer, Leiter der Gruppe Sofortmaßnahmen. 

Die Stadt Wien beginnt ab Mittwoch mit der finanziellen Hochwasserhilfe für Betroffene des Hochwasserschadensereignisses vom 13.9. bis 16.9. 2024. 

Seitens der Gruppe Sofortmaßnahmen wird in enger Zusammenarbeit mit der Magistratsabteilung 5 eine Hochwasserkommission eingerichtet, die relativ rasch und unbürokratisch hilft. Seit Freitag liegt unter wien.gv.at ein Schadensformular auf, mit dem Betroffene online ihre Schäden melden können. Die Schadensmeldungen werden der Reihe nach abgearbeitet und mittels Terminvereinbarung mit den Betroffenen vor Ort überprüft. Wichtig ist, dass bei der Online-Einreichung eine Meldebestätigung und eine etwaige Versicherungspolizze beigelegt werden. Je umfangreicher die Unterlagen – etwa mit Fotos der Schäden -, desto schneller können die Anträge abgeschlossen werden.

Um den Prozess so einfach wie möglich zu gestalten, wird seitens der Stadt eine eigene Schadenskommission eingerichtet, die vor Ort die Schäden begutachtet. Ab Mittwoch, 24.9., wird eine mobile Büroeinheit im 14. Wiener Gemeindebezirk in der Herzmanskystraße 12 aufgestellt. Sie dient in der Zeit von 9 bis 18 Uhr als Einsatzzentrale für die Kommission, aber auch als Ansprechstation für Betroffene. Des Weiteren kann man dort gemeinsam mit Mitarbeiter*innen des Einsatzteams Wien das Schadensformular ausfüllen. Es besteht auch die Möglichkeit, in der Stadtinformation im Rathaus Unterstützung beim Ausfüllen des Schadensformulars zu bekommen. Wenn der Anspruch seitens der Hochwasserkommission bestätigt und abgeschlossen wird, erfolgt die finanzielle Hilfe mittels Anweisung durch die Abteilung für Finanzwesen (MA 5).

Die extremen Regenfälle sind mit normalen punktuellen Starkregenereignissen nicht vergleichbar, deswegen werden nach Ansicht des Amtes der Wiener Landesregierung auch Schäden durch Oberflächenwasser und überlastete Kanalsysteme abgegolten.

Hochwasserschutz-Management der Stadt Wien zeigte Wirkung

Der bereits vorhandene Wiener Hochwasserschutz – wie die Donauinsel und die Neue Donau – habe entscheidend dazu beigetragen, dass die „sehr schwierige Situation“ gut gemanagt werden konnte, so Bürgermeister Michael Ludwig. Das gesamte Dammsystem in Wien sei für eine Durchlaufkapazität von bis zu 14.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde ausgelegt – einem Wert, der 1501 beim größten in Mitteleuropa je gemessenen Hochwasser gemessen wurde. Das Hochwasser habe gezeigt, wie wichtig es etwa sei, dass der Wienfluss eingebettet ist. Auch die Wichtigkeit der Rückhaltebecken, die zusammen eine zusammen eine Speicherkapazität von 1.160.000 Kubikmetern aufweisen, wurde durch das Hochwasserereignis sichtbar.

Das Wiener Kanalnetz konnte den Wassermengen von 22 Milliarden Liter Wasser standhalten. 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wiener Linien waren im Einsatz, die Wiener Berufsfeuerwehr verzeichnete insgesamt 3.547 Einsätze, die Wiener Berufsrettung hatte 22 Einsätze. 

Neben der eigens eingerichteten neuen Hochwasserkommission werde künftig die Renaturierung weiter ausgebaut, so der Bürgermeister: „Schon jetzt ist der obere Teil des Wienflusses renaturiert, der Liesingbach wird Schritt für Schritt weiter renaturiert – und dient damit dem Hochwasserschutz und wird zugleich zum Naherholungsgebiet für die Wienerinnen und Wiener.“

(Bild: Hochwasser beim Wienfluss © Stadt Wien, MA 45)

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