Das Umweltbundesamt hat diese Woche doppelten Grund zur Freude: Die Expert:innen-Organisation feiert ihr 25-jähriges Jubiläum als GmbH und freut sich im 3. Bezirk einen neuen Standort gefunden zu haben. Im Oktober 1999 wurde mit Inkrafttreten des Umweltkontrollgesetzes die Umweltbundesamt GmbH aus der Bundesverwaltung ausgegliedert und ihre Aufgaben neu definiert. Seitdem ist die Expert:innen-Organisation für Umwelt als Unternehmen im Eigentum der Republik tätig.
Zu Ihren Auftraggeber:innen zählen Bund und Bundesländer, Unternehmen sowie EU- und internationale Organisationen. Das Jubiläum wurde gestern mit Weggefährt:innen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft im Wien Museum gefeiert. „Um mit einer komplexen Gegenwart und Zukunft umgehen zu können, sollten wir lernen, vernetzter zu denken. Als starker Knotenpunkt in einem kooperativen Netzwerk führt das Umweltbundesamt Expertise und Handlungsmacht unterschiedlicher Akteure zusammen, um eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen“, meinte die Zukunftsforscherin und Gastrednerin der Feier, Christiane Varga.
Neuer Standort
Weiteren Grund zur Freude lieferte gestern die Bekanntgabe des neuen Umweltbundesamt-Standortes. Die Erdberger Lände 40 im 3. Wiener Gemeindebezirk wird künftig der Standort für das Umweltbundesamt sein. Der Mietvertrag ist unterzeichnet, der Einzug ist für 2026 vorgesehen. Darüber informiert Mittwochvormittag Klimaschutzministerin Leonore Gewessler als Eigentümervertreterin. „Ich freue mich, dass die Zukunft des Umweltbundesamtes nachhaltig gesichert ist und ein Standort für alle Mitarbeiter:innen in Wien gefunden werden konnte.“
„Wir freuen uns, unseren Mitarbeiter:innen eine moderne Arbeitsumgebung bieten zu können und die interdisziplinäre Zusammenarbeit an einem Standort zu ermöglichen. Wir wollen ihn zu einem wichtigen Hub für Umwelt, Nachhaltigkeit, Technologie und Innovation gestalten und auch für andere Unternehmen attraktiv machen“, meint Umweltbundesamt Geschäftsführerin Hildegard (Gitsch) Aichberger.
Mit dem sogenannten „Enna“ hat sich das Umweltbundesamt für ein bestehendes Gebäude an einem vorgenutzten Standort entschieden. Das Gebäude befindet sich auf dem Gelände eines ehemaligen Gaswerks aus dem 19. Jahrhundert. Es wurde im Jahr 1984 errichtet, von den ÖBB bis 2023 genutzt und wird derzeit revitalisiert. „Wir haben uns bewusst für Wiedernutzung und Ressourcenschonung entschieden. Wir werden ein bestehendes Gebäude nachhaltig nutzen ohne wertvolle neue Flächen zu versiegeln und CO2 gegenüber einem Neubau einsparen“, erklärt Umweltbundesamt Geschäftsführerin Verena Ehold.
Der Wiener Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky zeigt sich zufrieden: „Ich freue mich sehr, dass das Umweltbundesamt mit seinen mehr als 650 Mitarbeiter:innen in Wien bleibt und einen neuen, attraktiven, gemeinsamen Standort bekommt – wir haben uns seit langem intensiv dafür eingesetzt. Gerade Wien ist bei vielen Umwelt- und Klimathemen Vorreiter in ganz Österreich – angefangen von der Renaturierung, über Biodiversität bis hin zum Ausbau und Schutz vieler Grünräume. Der neue Standort wird die bestehende gute Zusammenarbeit auch in Zukunft absichern!“
Enna, ein nachhaltiges Gebäude
Das Gebäude erfüllt die Anforderungen des Umweltbundesamtes hinsichtlich Erreichbarkeit und Nachhaltigkeit: Der Standort ist in Nähe der U3 Station Kardinal-Nagl-Platz gelegen. Derzeit wird das bestehende Gebäude unter nachhaltigen Kriterien renoviert, thermisch saniert und mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet. Auch Grün- und Freiflächen sind vorgesehen, ebenso E-Ladestationen für Pkw und Fahrräder. Nachhaltigkeitszertifizierungen werden angestrebt. Die Arbeiten sollen im Jahr 2026 abgeschlossen sein.
Offenes Verfahren
Das Umweltbundesamt startete die Suche nach einem neuen Standort im Dezember 2023 im Rahmen eines offenen und strukturierten Bieterverfahrens. Aus den mehr als 20 Angeboten ging Enna, ein Gebäude der Art-Invest Real Estate, als Bestbieter hervor. Art-Invest Real Estate ist ein langfristig orientierter Investor, Asset Manager und Projektentwickler von Immobilien, der in Deutschland, Österreich und Großbritannien tätig ist.
Das Umweltbundesamt ist derzeit an vier teils renovierungsbedürftigen Standorten im 9. und 20. Bezirk, nahe der Friedensbrücke in Wien angesiedelt. Mit dem neuen Standort soll das interdisziplinäre, teamübergreifende Zusammenarbeiten unter den mehr als 650 Expert:innen bestmöglich gewährleistet werden.