Stadt Wien dehnt Förderung für Wärmenetze aus

Foto: Wien, Luftaufnahme

Nach der jüngst erfolgten Präsentation des Wiener Klimagesetzes, mit dem die Stadt ihr Ziel rechtlich verankert, bis 2040 die Klimaneutralität zu erreichen, folgt nun ein weiterer Schritt, in eine klimafreundliche und -resiliente Zukunft. Die Förderung von Nahwärmenetzen bzw. Anergienetzen auf Basis einer Wärmepumpenlösung, die zwei oder mehrere Gebäude mit klimafreundlicher Wärme versorgen, wird ab dem 1. Oktober adaptiert und erweitert.

Dann wird ein Anergienetz auch dann förderfähig, wenn es sich nur bei einem der beiden Objekte um ein Wohngebäude handelt. Das bedeutet, dass auch gewerblich oder betrieblich genutzte Objekte künftig ein förderfähiges Wärmenetz mit einem Wohngebäude schließen können. „Diese Durchmischung ist nicht nur aus energetischer Sicht sinnvoll, sie fördert zudem die Effizienz und die Robustheit von Wärmenetzen.“, sagt Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.

Darüber hinaus wird die Einschränkung der Förderung auf Bestandsbauten aufgehoben. Damit sind in Hinkunft auch Wärmenetze für Neubauten förderfähig, sofern zumindest ein Bestandsobjekt mit Wärme versorgt wird.

„Anergienetze setzen insbesondere auf den Einsatz von Abwärme, Erdwärme und Wärme aus dem Grundwasser, die zu einem großen Teil dazu beitragen, die klimaschädliche fossile Dominanz zu durchbrechen.“, betont Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. Dass ein „Weitermachen wie bisher“ nicht möglich sei, zeigten Rekordhitzewellen oder immer heftigere Naturkatastrophen, so Czernohorszky, der die Bundesregierung auffordert, endlich den unerlässlichen gesetzlichen Rahmen zu schaffen, um dem fossilen Gas den Rücken zukehren zu können.

Klimaschutz durch Gasausstieg: Wien legt vor, Bund lässt aus

Für die Erderwärmung verantwortlich ist zu einem Gutteil der Ausstoß an klimaschädlichen Treibhausgasen im Wärmesektor, den Wien bekanntlich bis 2040 auf null reduzieren will. Der Weg dorthin ist en Detail in der „Strategie Wärme und Kälte 2040“ dargelegt. Mittlerweile gelten in allen 23 Bezirken Energieraumpläne, welche das Einbauen von Gasheizungen im Neubau in Klimaschutzzonen untersagen. Zudem gibt es mit dem Wiener Wärmeplan 2040 ein konkretes Zielbild, das veranschaulicht, wie die klimaneutrale Heizzukunft Wiens aussehen könnte. Der Wiener Wärmeplan 2040 erfüllt einen wichtigen kommunikativen Zweck, da er ein abstraktes Thema wie den Gasausstieg greifbarer macht. Auch die Initiative „100 Projekte Raus aus Gas“ schlägt in diese Kerbe: Hier werden Vorzeigeprojekte vor den Vorhang geholt, die demonstrieren, dass der Gasausstieg auch im gründerzeitlichen Wohnungsbestand keine Illusion, sondern vielerorts bereits Realität ist. Mittlerweile sind im Zuge der Initiative schon rund 50 Projekte realisiert worden.

Wien verfüge über einen detaillierten Plan für einen umfassenden Gasausstieg, sei jedoch von bundesrechtlichen Bestimmungen abhängig. Das sehr schwache Erneuerbaren-Wärme-Paket der Bundesregierung oder fehlende, doch dringend nötige Gesetze wie das Nationale Klimaschutzgesetz oder Novellen wie etwa des Wohnrechts stellten laut Czernohorszky große Hürden für das Erreichen der Klimaneutralität dar.

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