Österreichs Energiekonzern OMV hat einen Schiedsspruch unter den Regeln der Internationalen Handelskammer (ICC) erreicht, der sich auf die unregelmäßigen Lieferungen von Gazprom Export sowie die gänzliche Einstellung im September 2022 in Deutschland bezieht. Zur Wahrung der Ansprüche gegen Gazprom Export leitete OMV Gas Marketing & Trading GmbH (nachfolgend: OGMT) im Jänner 2023 ein Schiedsgerichtsverfahren ein.
OMV traf die Entscheidung, den schiedsgerichtlich zugesprochenen Schaden in Höhe von EUR 230 Millionen zuzüglich Zinsen und Kosten geltend zu machen, der in positiver Weise zum Ausgleich des im Jahr 2022 entstandenen finanziellen Schadens beiträgt. OMV unternimmt die notwendigen Schritte, um den Schadenersatzanspruch mit sofortiger Wirkung umzusetzen. OGMT bestätigt die Verrechnung des zugesprochenen Schadenersatzes mit den Verbindlichkeiten aus dem österreichischen Gasliefervertrag zwischen OGMT und Gazprom Export. Mit dieser Verrechnung hätte es einen Anstieg des bereinigten CCS-Betriebsergebnisses sowie des operativen Cashflows von OMV zur Folge.
Es wird erwartet, dass die Umsetzung des Schadenersatzanspruchs mit einer möglichen negativen Auswirkung auf die vertraglichen Beziehungen unter dem österreichischen Liefervertrag zwischen OGMT und Gazprom Export einhergeht, inklusive einer potenziellen Einstellung der Gaslieferungen. In einem solchen Fall könnten geringe einmalige Hedging-Verluste auftreten, wobei die Positiveffekte des zugesprochenen Schadenersatzes deutlich überwiegen werden.
Mit einer konsequenten Diversifizierungsstrategie hat OMV eine umfangreiche alternative Gasversorgung aus nicht-russischem Gas sowie weitere Gas-Lieferkapazitäten erfolgreich aufgebaut. Das Gasportfolio von OMV umfasst unterschiedliche Lieferquellen aus Norwegen und zusätzliche langfristige LNG-Volumina. OMV bekräftigt, dass das Unternehmen die vertraglich zugesicherten Gasmengen an seine Kunden auch im Fall einer möglichen Lieferunterbrechung von Gazprom Export beliefern kann. Der OMV-Gasspeicherstand beträgt derzeit über 90 Prozent.
Das potenziell betroffene Gasvolumen für den österreichischen Virtual Trading Point (VTP) wird auf 7.400 MWh/h geschätzt (ca. 5 TWh pro Monat).