„Grün“, „Umwelt“ und „nachhaltig“ ist in. Auch beim Investieren. Und so gibt es jede Menge „ESG-, nachhaltige u/o grüne“ Fondsprodukte. Aber wie erkennt der Laie, inwieweit sie es in der Praxis tatsächlich sind? Als Leitlinie für die Auswahl informiert nun die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) über die neuen EU-Regeln in ihrer Schriftenreihe „Reden wir über Geld“.
Denn vielen Anlegern ist es wichtig, welche Kriterien Fonds bei ihren Investitionen anlegen. Manchen geht es ausschließlich um die Wertentwicklung, doch andere möchten ihr Geld gerne explizit für bestimmte Themen und Trends einsetzen. Die Wortwahl im Fondsnamen ist da eine wichtige Erst-Information für Interessenten. Deshalb hat die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA jetzt die Verwendung strenger geregelt: Fonds, die mit ihrem Namen Investitionen in nachhaltige oder ethische Ziele andeuten, unterliegen neuen Regeln. Und die FMA hat diese Regeln in ihre Aufsichtspraxis übernommen.
Wie viel – und was nicht
Begriffe wie „nachhaltig, grün u/o ESG“ weisen darauf hin, dass ein Fonds bei der Auswahl der Unternehmen bestimmte Umwelt- u/o Sozialkriterien berücksichtigt. So kann der Fonds z. B. in Hersteller von Windkraftanlagen oder in Firmen mit strenge(re)n Regeln zum Umwelt- bzw. Klimaschutz investieren. Die neuen Regeln der ESMA schreiben vor, wieviel der Gelder des Fonds in solche Zwecke fließen müssen, und in welche Bereiche ein Fonds mit einer entsprechenden Bezeichnung gar nicht investieren darf.
„Reden wir über Geld – Der Fondsname verpflichtet“ ist die 50. Ausgabe der Informationsreihe der FMA. In den letzten vier Jahren wurden Themen wie Anlagebetrug, Konsumkredite, Vergleichsportale, Goldsparpläne und viele andere erklärt. Nun eben die Themen Umwelt & Nachhaltigkeit. Den kollektiven Verbraucherschutz sieht die FMA als eine ihrer zentralen Aufgaben.
Die neue Ausgabe von „Reden wir über Geld“ mit dem Titel „Der Fondsname verpflichtet“ kann wie alle Ausgaben von „Reden wir über Geld“ auf der Website https://redenwiruebergeld.fma.gv.at/ abgerufen werden. Detaillierte Informationen zu nachhaltigem Investieren sind auch auf der FMA-Website erhältlich.
(Text: Manfred Kainz)
Foto: ESMA