Greenpeace: Mülldeponie-Skandal in St. Pölten

Bild: Mülldeponie Am Ziegelofen, Lager Nord © Greenpeace

In der Deponie “Am Ziegelofen” in St.Pölten hat eine unangekündigte behördliche Vor-Ort-Überprüfung stattgefunden. Dabei ging es um mutmaßlich schwere Verstöße und rechtswidrige Tätigkeiten in der Ablagerung von Restmüll. Diese Prüfung geht auf gesammelte Beweise der Umweltschutzorganisation Greenpeace zurück. Bereits seit Oktober war das Investigativ-Team von Greenpeace immer wieder vor Ort und hat dokumentiert, wie unbehandelte Mengen von Rest- und Sperrmüll aus Haushalten und Gewerbe auf der Deponiefläche vergraben werden. Greenpeace fordert die sofortige vorsorglicheSperrung des Betriebs und das Ausgraben des verscharrten Restmülls sowie die anschließend fachgemäße Entsorgung.

Greenpeace-Sprecher Stefan Stadler: “Im Restmüll kann alles landen, auch Problem- und Schadstoffe aus Batterien, Akkus, Farben, Altmedikamenten und Fotochemikalien. Damit es keine schwerwiegenden Folgen für die Umwelt hat, müssen diese Abfälle vor der Deponierung durch Verbrennen oder Abtrennen unschädlich gemacht werden. Es ist grob fahrlässig, dass solche Problemstoffe in St. Pölten augenscheinlich einfach verscharrt wurden.”

Die Deponie “Am Ziegelofen” wurde 2019 von der Stadt St. Pölten an die Zöchling Abfallverwertungs GmbH verkauft und privatisiert. Seither war die Deponie mehrmals wegen schweren Geruchsbelästigungen, Müllverwehungen und ausländischen Müll in den Schlagzeilen. Die von Greenpeace gesicherten Bilder und Videos sind erschreckend: So ist zu sehen, wie mehrere Tonnen von gefüllten Restmüllsäcken, Matratzen, Plastikkübeln, Papiersäcken und undefinierbaren bunten Plastikverpackungen auf der Deponiefläche verscharrt werden. An den östlichen Hängen des Müllberges ragen hunderte Fetzen und Überbleibsel von Restmüll aus der Erde. Auf einer Fläche von mehr als 15.000 Quadratmetern wurden binnen weniger Wochen mehrere tausend Tonnen Müll abgelagert. Wie hoch der Anteil an unbehandeltem Restmüll ist, muss durch die Behörden geklärt werden. Greenpeace fordert die Behörden auf, den Betrieb der Deponie mit sofortiger Wirkung zu stoppen. Die Zöchling Abfallverwertungs GmbH muss den vergrabenen Restmüll wieder ausgraben und die Abfälle fachgerecht, wie es das Gesetz vorsieht, behandeln.

Es ist in Österreich seit 2008 gemäß der Deponieverordnung verboten, unbehandelten Rest-, Gewerbe- und Sperrmüll zu deponieren. Das Gesetz stellt einen Meilenstein der österreichischen Abfallwirtschaft dar. Die Vorgänge auf der Deponie in St. Pölten sind skandalös und beispiellos.
Stadler: “Dass solche massiven Missstände hierzulande überhaupt möglich sind, ist zutiefst alarmierend. Es braucht unbedingt in ganz Österreich mehr unabhängige Kontrollen von Deponien und Entsorgungsbetrieben sowie scharfe Sanktionen bei unrechtmäßigem Verhalten. Was die Vorgänge speziell in St. Pölten betrifft, so muss ÖVP-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner schnellstmöglich für Aufklärung sorgen, wie so etwas unmittelbar vor den Toren der niederösterreichischen Landeshauptstadt passieren kann.”

Das Factsheet finden Sie unter: https://act.gp/FactsheetDeponie

Video- sowie Bildmaterial finden Sie unter: https://act.gp/Mülldeponie
Unter Angabe der Credits © Greenpeace stehen die Fotos und Videos kostenfrei zur redaktionellen Nutzung zur Verfügung.

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